Theorie der Resignation Thomas Krauskopf

Herzküche · Die Apostrophe als der Strichpunkt des Schämens –
nackt vor dem psychologischen Striptease entsteht ein müdes
Schema des einsamsten Nichts. Schildkrötenzeremonien.
Froschhautwachstum zwischen den Zehen der Rekonvaleszens.
Ist die Linie erreicht? Das Überschreiten der Demut erfaßbar im
Angesicht der letztendgültigen Dramatik, infolgedessen. Der
Fleischtopf der Sperre des eigenen Gewissens in der moralischen
Wendung, aus den geschilderten Mildtätigkeiten zum ausbrechen
bereit. Es lodert die Flamme irrsinniger Ideale, sichert sich zwar
Lesestoff, aber nimmt nichts aus Bedauern zurück, was einer
besseren Meinung wohltätig wäre, ist der Ausdruck einer
Verzweiflung nur dem jämmerlichen Dasein gestundet? Der
nächste Kraftakt steht schon in den Startlöchern und befleißigt
sich der Umgebung bereitet eines angemessenen Gedenkens, weil
die Streitaxt des bevorstehenden Kampfes aus dem Boden
erwuchs, um zu besänftigen und der Anschuldigung ihres Vergehens
drohend entgegen zu wirken. Der Zank ging um Materie, ist
aber behoben der Schwünge um die Hüfte gestreckt, manchmal
auch um Emotionen betrogen, um Ideologien des Imperialen und
seiner stolzen Unterstützertaten angereichert. Welches Bedauern
begreift sich als nächstes sorgsam diplomatisch ausgehandelt
zwischen den Kontrahenten zu lodern? Eine höhere Intensität 3
versprechen allerdings die Multifunktionen des Arsenals des Atmens
heraus der Hölle der gefallenen Zacken, dessen Abgänge
sich zwischen den gespickten Aftern der riesigen Flußschleife und
des gewaltig abfallenden Bergrückens hinunter windet. Die Strecke
führt in den Tunnel der Betonbewegungen, die angewurzelten
Tänzer ruderten mit den Armen und robbten über die Erde in
einen Wolkentraum, dann stehen sie wirklich still und beruhigt
2004, S. 306)
3 Anm.: Im wehrtechnischen Zusammenhang bedeutet „höhere Intensität“
schlicht Krieg – also der durchaus verstärkte Einsatz von militärischen Waffen.
Im hypermodernen Hochrüstungsbetrieb werden unter sicherheitspolitischen
Maßnahmen wirkungsvolle Mittel zum Reingewinn zukünftiger Schlachten voll
ausgeschöpft, was nicht gerade pazifistisch-diplomatischen Bestrebungen förderlich
sein mag, doch imperiale Interessen, insbesondere auch der extrem kapitale
Rohstoffhunger der Industrieländer, und in der Folge sich entwickelnde postindustrielle
Staatsökonomien, welche die Produktion zunehmend in Drittländer
verlagern, schrecken leider vor nichts zurück, unter welch aufgeklärtem Deckmantel
sich diese Nationen auch verbergen. Die Ausbeutung des Planeten mit
Hilfe von hemmungsloser Waffengewalt geht beständig weiter, wie schon seit
Jahrhunderten. Selbst fortgeschrittene Demokratien verschließen sich nicht
diesem Dogma der schleichenden Menschheitszirrhose.
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