Huber, S. G. & Hader-Popp (2007). Unterrichtsentwicklung durch
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30.31<br />
2<br />
<strong>Unterrichtsentwicklung</strong> <strong>durch</strong> Methodenvielfalt im Unterricht fçrdern<br />
Kein Konzept ist von sich aus besser oder schlechter,<br />
es kommt darauf an, was man daraus macht.“<br />
Uneingeschränkt zustimmen kann man wohl seiner<br />
Folgerung daraus, die er in der griffigen These formuliert:<br />
„Mischwald ist besser als Monokultur“<br />
(Meyer, 2004, S. 9).<br />
Zu den „Merkmalen guten Unterrichts“, die aus<br />
einschlägigen Studien herausgefiltert wurden, gehçrt<br />
folglich Methodenvielfalt unbedingt dazu (s. Beitrag<br />
H. Meyer: Merkmale guten Unterrichts, 30.11):<br />
„1. Klare Strukturierung des Unterrichts (Prozessklarheit;<br />
Rollenklarheit, Absprache von Regeln,<br />
Ritualen und Freiräumen)<br />
2. Hoher Anteil echter Lernzeit (<strong>durch</strong> gutes Zeitmanagement,<br />
Pünktlichkeit; Auslagerung von<br />
Organisationskram)<br />
3. Lernfçrderliches Klima (<strong>durch</strong> gegenseitigen<br />
Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme,<br />
Gerechtigkeit und<br />
Fürsorge)<br />
4. Inhaltliche Klarheit (<strong>durch</strong> Verständlichkeit<br />
der Aufgabenstellung, Plausibilität des thematischen<br />
Gangs, Klarheit und Verbindlichkeit<br />
der Ergebnissicherung)<br />
5. Sinnstiftendes Kommunizieren (<strong>durch</strong> Planungsbeteiligung,<br />
Gesprächskultur, Sinnkonferenzen<br />
und Schülerfeedback)<br />
6. Methodenvielfalt (Reichtum an Inszenierungstechniken;<br />
Vielfalt der Handlungsmus-<br />
ter; Variabilität der Verlaufsformen und Ausbalancierung<br />
der methodischen Großformen)<br />
7. Individuelles Fçrdern (<strong>durch</strong> Freiräume, Geduld<br />
und Zeit; <strong>durch</strong> innere Differenzierung;<br />
<strong>durch</strong> individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte<br />
Fçrderpläne; besondere Fçrderung<br />
von Schülern aus Risikogruppen)<br />
8. Intelligentes Üben (<strong>durch</strong> Bewusstmachen von<br />
Lernstrategien, passgenaue Übungsaufträge<br />
und gezielte Hilfestellungen)<br />
9. Transparente Leistungserwartungen (<strong>durch</strong> ein<br />
an den Richtlinien oder Bildungsstandards orientiertes,<br />
dem Leistungsvermçgen der Schülerinnen<br />
und Schüler entsprechendes Lernangebot<br />
und zügige Rückmeldungen zum Lernfortschritt).“<br />
Zusammenfassend ist zu betonen: Methodenvielfalt<br />
ist sinnvoll, weil gerade das Zusammenspiel<br />
von sogenannter direkter Instruktion und von Varianten<br />
sogenannten offenen Unterrichts für Schülerinnen<br />
und Schüler wertvoll und hilfreich ist.<br />
Lehrkräfte sollten folglich über ein mçglichst breites<br />
Methodenrepertoire verfügen. Methodenvielfalt<br />
erhçht die Lernchancen der Schüler, vor allem<br />
wenn man von einem erweiterten Lernbegriff ausgeht,<br />
zu dem neben inhaltlich-fachlichem Lernen<br />
methodisch-strategisches, sozial-kommunikatives<br />
und affektives Lernen hinzukommen (s. Abb. 1).<br />
Abb. 1: Erweiterter Lernbegriff (aus: Klippert (2002), Teamentwicklung im Klassenraum, S. 16)<br />
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