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Hydrologie - dezentraler Hochwasserschutz

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Ostsudeten (Hruby Jesenik) haben KLIMEK & LATOCHA (2005) die Hangerosion<br />

und die Ablagerung in den Flusstälern als eine Folge der Entwaldung während des<br />

Mittelalters dokumentiert.<br />

Zu Anfang des 19. Jahrhunderts erreichte der Wald in Mitteleuropa näherungsweise<br />

seine heutige Ausdehnung. Er stockt oft auf landwirtschaftlich ertragsarmen oder im<br />

Mittelalter übernutzten skelettarmen und flachgründigen Böden sowie in Steil- und<br />

Hochlagen. Beispielsweise liegt in Hessen das Bewaldungsprozent (Waldanteil,<br />

Waldflächenanteil, Flächenanteil des Waldes an der Landschaft) unter 100 m NN bei<br />

22 %, über 700 m NN aber bei 80 % (BALÀZS & BRECHTEL 1974).<br />

Solche Standorteigenschaften wirken sich negativ auch auf den Wasserkreislauf aus.<br />

Dennoch beherrschen Waldböden nur in Ausnahmefällen den Abfluss schlechter als<br />

andere vegetationsbedeckte Böden (GERMANN 1994). Das beobachteten z. B.<br />

MÜLLER & MOLDENHAUER (2005) in einem Einzugsgebiet mit Koniferen-<br />

Monokultur auf Feuchtstandorten.<br />

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erschienen die ersten wissenschaftlichen<br />

Abhandlungen über einzelne Phasen des Wasserkreislaufs wie Freiland- und<br />

Bestandesniederschlag, Interzeption, Verdunstung, Stammablauf,<br />

Oberflächenabfluss, Infiltration, Bodenfeuchte und Erosion. Mit diesem<br />

Handwerkszeug war die Basis geschaffen für eine systematische quantitative<br />

Bearbeitung der anstehenden und bis dahin eher weltanschaulich diskutierten<br />

Fragen nach der Bedeutung des Waldes für das Wasserdargebot.<br />

Erste konkrete Aussagen zur Hochwasserminderung von Wald und zur<br />

Hochwasserverschärfung durch Forststraßen und Entwässerungsgräben stammen<br />

von ENGLER (1919), BATES & HENRY (1928), BURGER (1937,1943) und VALEK<br />

(1959), sie sind in Abbildung 2 zusammengefasst.<br />

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