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Hydrologie - dezentraler Hochwasserschutz

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Im Fall der amerikanischen Experimente und Modellrechnungen ist der Anteil von<br />

absolutem Horton-Qo am Wegeabfluss gegenüber dem freigesetzten<br />

Zwischenabfluss bedeutungslos. Die Wirkung der einzelnen Dolen auf den<br />

Hochwasserscheitel streut erheblich, abhängig von diversen Geländeparametern und<br />

vom Grad der Vorflutanbindung. Abbildung 9 zeigt die Geländeabstraktion des<br />

Modells von WEMPLE & JONES (2003) (unten) und die Entwässerung eines in den<br />

Hang eingeschnittenen Weges mit Dolen unterschiedlicher Vorflutanbindung<br />

(WEMPLE et al. 1996); die Dole 2/i ist über Gully mit der Vorflut kurzgeschlossen,<br />

das Wasser der Dolen 2/ii und 3 reinfiltriert im Bestand.<br />

Abbildung 9: Geländeabstraktion des Modells von WEMPLE & JONES<br />

(2003) (unten) und Dolenentwässerung eines hangeingeschnittenen Weges<br />

(WEMPLE et al. 1996)<br />

LUCE (2002) zitiert Experimente, bei denen 80 % bis 95 % des Straßenabflusses<br />

von durch Hanganschnitt verursachtem subsurface flow interception stammt. Auch<br />

wenn der Straßenkörper nicht die gesättigte Zone erreicht, liegt dieser Anteil noch bei<br />

40 % bis 50 %.<br />

Nach einer Untersuchung von LA MARCHE & LETTENMAIER (2001) wächst der<br />

Anteil der Waldwege am Hochwasserscheitel mit der Intensität des Ereignisses. Für<br />

HQ1 liegt er bei 9,5 %, für HQ10 bei 12,2 %. Die Autoren machen dabei auf den<br />

Einfluss der Wellenüberlagerung aufmerksam.<br />

Im deutschsprachigen Schrifttum wurde bereits früh auf Besonderheiten des<br />

Abflussprozesses im Wald hingewiesen, ohne dass diese Gedanken in den späteren<br />

Jahren weiter verfolgt worden wären. So schreibt TISCHENDORF (1971), dass<br />

Sickerwasser dem geringsten Fließwiderstand folgend seitlich im Hang abfließt und<br />

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