Ehe- und Erbrecht - Gemeinde Wollerau
Ehe- und Erbrecht - Gemeinde Wollerau
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Heinz hat einen verschwenderischen Charakter. Er macht regelmässig<br />
grosszügige <strong>und</strong> teure Geschenke an Familienangehörige <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e.<br />
Neulich hat er ein teures Auto gekauft, obwohl seine Einkünfte gerade reichen,<br />
um die Bedürfnisse der Familie zu decken. Seine <strong>Ehe</strong>frau Franziska<br />
ist zunehmend besorgt <strong>und</strong> wendet sich an das <strong>Ehe</strong>schutzgericht. Dieses<br />
berechnet den für den Unterhalt der Familie notwendigen Geldbetrag <strong>und</strong><br />
weist den Arbeitgeber von Heinz an, diesen Betrag vom Monatslohn abzuziehen<br />
<strong>und</strong> direkt an Franziska zu überweisen.<br />
Sind die Schwierigkeiten in der <strong>Ehe</strong> so gross, dass Sie durch das Zusammenleben<br />
in Ihrer Ges<strong>und</strong>heit oder in Ihrer wirtschaftlichen Sicherheit<br />
bedroht sind, so haben Sie das Recht, auch gegen den Willen Ihres <strong>Ehe</strong>mannes<br />
bzw. Ihrer <strong>Ehe</strong>frau, den gemeinsamen Haushalt aufzulösen. In<br />
diesem Fall können Sie ebenfalls an das <strong>Ehe</strong>schutzgericht gelangen <strong>und</strong><br />
verlangen, dass dieses<br />
– die Benützung der Wohnung <strong>und</strong> des Hausrates regelt,<br />
– die Unterhaltsbeiträge für die Familie festsetzt,<br />
– bestimmt, bei welchem Elternteil die Kinder bleiben,<br />
– das Kinderbesuchsrecht regelt.<br />
Laura <strong>und</strong> Peter haben im Juni 1998 geheiratet. Peter ist eifersüchtig<br />
<strong>und</strong> erträgt es nicht, wenn Laura allein mit ihren Fre<strong>und</strong>innen ausgeht.<br />
Seit einiger Zeit hat er überdies den Verdacht, dass sie sich ohne sein<br />
Wissen mit einem anderen Mann trifft. Im Lauf einer heftigen Diskussion,<br />
bei der Laura die Vorwürfe bestreitet, gerät er in Wut <strong>und</strong> schlägt seine<br />
Frau. Es ist nicht das erste Mal, doch dieses Mal erleidet Laura Verletzungen<br />
im Gesicht <strong>und</strong> an den Armen. Sie hat Angst vor ihrem Mann<br />
<strong>und</strong> möchte in Ruhe über die Zukunft ihrer <strong>Ehe</strong> nachdenken. Laura entscheidet<br />
sich deshalb, das <strong>Ehe</strong>schutzgericht anzurufen. Dieses teilt die<br />
eheliche Wohnung für die Dauer von sechs Monaten Laura zu <strong>und</strong> verpflichtet<br />
Peter, die Wohnung zu verlassen.