T - Niels Heuwold
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Elementfindung 27<br />
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4.3 Eigenschwingung des Messwagens<br />
4.3.1 Ursache der Eigenschwingung<br />
Charakteristisches Merkmal für das Verkehrssystem Schiene ist die Spurführung. Ein Rad<br />
eines Schienenfahrzeuges besteht laut [FIEDLER 1999] aus dem Laufkranz und dem<br />
Spurkranz, einem längs um den Laufkranz angeordneten Wulst. Zwei Räder bilden mit<br />
der sie verbindenden Achse den Radsatz. Die zwischen den Schienen laufenden<br />
Spurkränze eines Radsatzes bewirken die Spurführung des Fahrzeuges.<br />
Abbildung 4.1: Radsatz (mit konischer Lauffläche)<br />
Zur Vermeidung von Zwängen zwischen den Spurkränzen und Schienen bedarf es<br />
generell eines Spurspiels, welches z.B. bei Hauptgleisen der Deutschen Bahn gemäß §5<br />
Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) maximal 30 mm betragen darf. Die<br />
zwangsfreie Bewegung des Radsatzes muss nach [RPT 1970] auch in minimalen<br />
Kreisbogenradien von 180 m auf Hauptgleisen bzw. 100 m auf Nebengleisen<br />
gewährleistet sein.<br />
Innerhalb des Spurspiels können sich die Radsätze quer zur Gleisachse verschieben. Die<br />
bei der Berliner U-Bahn verwendeten Radsätze mit Rädern zylindrisch geformter<br />
Laufflächen bewegen sich auf von der Gleislängsachse abweichenden Geraden. Kommt es<br />
zur Berührung eines Spurkranzes mit dem Schienenkopf, drängt die Schienenrichtkraft<br />
den führenden Radsatz aus seiner bisherigen Rollrichtung. Dieser polygonale Verlauf<br />
zwischen den Gleissträngen bei Kurvendurchfahrt führt zu dem zackigen, unrunden<br />
Erscheinungsbild der überlagerten Eigenschwingung des Messwagens im Krümmungsbild.<br />
(siehe Abbildung 4.3)