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3.4. Rang und Inversion einer Matrix

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<strong>3.4.</strong> <strong>Rang</strong> <strong>und</strong> <strong>Inversion</strong> <strong>einer</strong> <strong>Matrix</strong><br />

Der <strong>Rang</strong> <strong>einer</strong> <strong>Matrix</strong><br />

ist die Dimension ihres Zeilenraumes, also die Maximalzahl linear unabhängiger Zeilen. Daß der<br />

<strong>Rang</strong> sich bei elementaren Zeilenumformungen nicht ändert, ist klar (denn es bleibt ja sogar der<br />

Zeilenraum der selbe). Schwerer zu zeigen ist, daß der <strong>Rang</strong> auch bei elementaren<br />

Spaltenumformungen erhalten bleibt (wir glauben das an dieser Stelle den Mathematikern).<br />

Der <strong>Rang</strong> ist nichts anderes als die Zahl der positiven Diagonalelemente nach Schritt 4 am Ende<br />

des Gauß-Jordan-Verfahrens.<br />

Andererseits ist die Zahl der negativen Diagonalelemente die Dimension des Lösungsraumes für<br />

das homogene Gleichungssystem<br />

A x = 0 .<br />

Dieser Lösungsraum heißt Kern der <strong>Matrix</strong> A (bzw. der durch sie dargestellten linearen<br />

Abbildung).<br />

Wir haben damit folgende wichtigen Gleichungen:<br />

(R1) <strong>Rang</strong> A = Dimension des Zeilenraumes = Dimension des Spaltenraumes = <strong>Rang</strong> A T<br />

(R2) <strong>Rang</strong> A + dim Kern A = Spaltenzahl von A .<br />

Kennt man also den <strong>Rang</strong>, so auch die Dimension des Lösungsraumes.<br />

Das Ergebnis des Gauß-Jordan-Verfahrens bis einschließlich Schritt 3 (<strong>und</strong> damit die Bestimmung<br />

<strong>einer</strong> Basis des Zeilenraumes <strong>und</strong> insbesondere des <strong>Rang</strong>es) liefert Maple in einem Schritt nach<br />

Eingabe des Befehls gaussjord(A).<br />

Beispiel 1<br />

Eine Basis des Zeilenraums <strong>einer</strong> zufälligen 3 5-<strong>Matrix</strong><br />

⎡-85<br />

-55 -37 -35 97⎤<br />

⎢<br />

⎥<br />

A := ⎢ 50 79 56 49 63⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎣ 57 -59 45 -8 -93⎦<br />

⎡<br />

⎢<br />

1 0 0<br />

⎢ 0 1 0<br />

⎢<br />

⎢ 0 0 1<br />

⎣<br />

10567<br />

359064<br />

23389<br />

59844<br />

106775<br />

359064<br />

-486689 ⎤<br />

⎥<br />

179532 ⎥<br />

23947 ⎥<br />

29922 ⎥<br />

433823 ⎥<br />

⎥<br />

179532 ⎦<br />

Offenbar ist der <strong>Rang</strong> <strong>einer</strong> m n-<strong>Matrix</strong> höchstens so groß wie das Minimum von m <strong>und</strong> n. Die<br />

Wahrscheinlichkeit, daß er echt kl<strong>einer</strong> als dieses Minimum wird, ist Null - aber es passiert eben<br />

doch in Spezialfällen. Zum Beispiel hat jede <strong>Matrix</strong> der Form<br />

a T a<br />

für einen beliebigen von 0 verschiedenen Zeilenvektor den <strong>Rang</strong> 1 (denn alle Spalten sind<br />

Vielfache von a T ).


Die <strong>Rang</strong>-Ungleichung<br />

<strong>Rang</strong>( AB ) ≤ <strong>Rang</strong>( A ) <strong>Rang</strong>( B )<br />

gilt für beliebige Matrizen A <strong>und</strong> B, deren Produkt definiert ist.<br />

Beispiel 2<br />

Eingabe zufälliger Matrizen zeigt, dass die <strong>Rang</strong>-Ungleichung fast immer eine Gleichung ist!<br />

⎡ 8<br />

A := ⎢<br />

⎣-5<br />

-44<br />

23<br />

-80⎤<br />

⎥<br />

34⎦<br />

⎡-81<br />

⎢<br />

B := ⎢ 63<br />

⎢<br />

⎣-63<br />

-95⎤<br />

⎥<br />

-24 ⎥<br />

-36⎦<br />

AB =<br />

,<br />

⎡1620<br />

⎢<br />

⎣ -288<br />

⎡-173<br />

3176⎤<br />

⎢<br />

⎥ BA = ⎢ 624<br />

-1301⎦<br />

⎢<br />

⎣-324<br />

1379<br />

-3324<br />

1944<br />

3250⎤<br />

⎥<br />

-5856 ⎥<br />

3816⎦<br />

<strong>Rang</strong>( A ) = 2 , <strong>Rang</strong>( B) = 2 , <strong>Rang</strong>( AB) = 2 , <strong>Rang</strong>( BA) = 2<br />

Wenn für zwei Matrizen A <strong>und</strong> B sowohl das Produkt AB als auch BA definiert ist (wann ist das der<br />

Fall?), so braucht der <strong>Rang</strong> von AB dennoch nicht mit dem <strong>Rang</strong> von BA übereinzustimmen.<br />

Beispiel 3<br />

Produkte mit verschiedenen Rängen<br />

A = ,<br />

⎡<br />

⎡ 0 0⎤<br />

1 0 0⎤<br />

⎢ ⎥<br />

⎢ ⎥ B = ⎢ 1 0⎥<br />

⎣0<br />

1 0⎦<br />

⎢ ⎥<br />

⎣ 1 1⎦<br />

AB = ,<br />

⎡<br />

⎡0<br />

0 0⎤<br />

0 0⎤<br />

⎢ ⎥<br />

⎢ ⎥ BA = ⎢1<br />

0 0⎥<br />

⎣ 1 0⎦<br />

⎢ ⎥<br />

⎣1<br />

1 0⎦<br />

<strong>Rang</strong>( A ) = 2 , <strong>Rang</strong>( B) = 2 , <strong>Rang</strong>( AB) = 1 , <strong>Rang</strong>( BA) = 2<br />

Mit Hilfe des <strong>Rang</strong>es kann man die Lösbarkeit eines linearen Gleichungssystems testen (ohne die<br />

Lösungen explizit zu berechnen):<br />

Satz über die Lösbarkeit eines linearen Gleichungssystems<br />

Das Gleichungssystem A x = b ist genau dann lösbar, wenn der <strong>Rang</strong> der geränderten <strong>Matrix</strong> (A,b)<br />

mit dem <strong>Rang</strong> von A übereinstimmt.<br />

Denn das bedeutet gerade, daß der Spaltenraum von A die gleiche Dimension wie der Spaltenraum<br />

von (A,b) hat, also mit diesem bereits zusammenfällt - <strong>und</strong> das geht dann <strong>und</strong> nur dann, wenn b<br />

eine Linearkombination der Spalten von A , also in der Form A x = b darstellbar ist.


Beispiel 4<br />

⎡ 63 57⎤<br />

⎡ 92⎤<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

A = ⎢-59<br />

45⎥,<br />

b = ⎢ 43⎥,<br />

<strong>Rang</strong>( A) = 2 , <strong>Rang</strong> ( A, b) = 3<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎣ -8 -93⎦<br />

⎣-62⎦<br />

Ein solches Gleichungssystem mit <strong>einer</strong> 3 2-<strong>Matrix</strong> A ist nur sehr selten lösbar, weil A höchstens<br />

<strong>Rang</strong> 2 haben kann, die geränderte <strong>Matrix</strong> aber fast immer den <strong>Rang</strong> 3 hat!<br />

Gauß-Jordan-Elimination für die geränderte <strong>Matrix</strong> ergibt im vorliegenden Fall die Einheitsmatrix<br />

⎡1<br />

0 0⎤<br />

⎢ ⎥<br />

⎢0<br />

1 0⎥<br />

⎢ ⎥<br />

⎣0<br />

0 1⎦<br />

Invertierbare Matrizen<br />

Eine quadratische <strong>Matrix</strong> A heißt invertierbar, falls es eine <strong>Matrix</strong> B mit A B = B A = E gibt.<br />

Im nächsten Satz stellen wir eine ganze Reihe von Kriterien für die Invertierbarkeit <strong>einer</strong> <strong>Matrix</strong><br />

zusammen.<br />

Satz. Die folgenden Aussagen über eine <strong>Matrix</strong> A aus K<br />

(a1) A ist invertierbar.<br />

(a2) Es gibt ein B aus K<br />

(a3) Es gibt ein C aus K<br />

( n x n )<br />

( n x n )<br />

mit A B = E.<br />

mit C A = E.<br />

( n x n )<br />

(b1) Die durch A dargestellte lineare Abbildung ist bijektiv.<br />

(b2) Die durch A dargestellte lineare Abbildung ist surjektiv.<br />

(b3) Die durch A dargestellte lineare Abbildung ist injektiv.<br />

(c1) A x = b hat für jedes b aus Kn genau eine Lösung.<br />

(c2) A x = b hat für jedes b aus Kn mindestens eine Lösung.<br />

(c3) A x = b hat für jedes b aus Kn höchstens eine Lösung.<br />

(d1) Die Spalten von A bilden eine Basis des K n .<br />

(d2) Die Spalten von A bilden ein Erzeugendensystem des K n .<br />

(d3) Die Spalten von A sind linear unabhängig.<br />

sind äquivalent:<br />

(e1) A x = 0 hat nur die Lösung x = 0.<br />

(e2) A läßt sich durch elementare Zeilenumformungen in die Einheitsmatrix umformen.<br />

(e3) <strong>Rang</strong> A = n.<br />

In jeder dieser Aussagen kann man A durch A T ersetzen.


Beweisschema: Die nachfolgenden Implikationen sind sämtlich ohne Mühe nachzuprüfen.<br />

(a2) ---> (b2) ---> (c2) ---> (d2) ---> (e2)<br />

/ / / / /<br />

(a1) ---> (b1) ---> (c1) ---> (d1) ---> (e1)<br />

\ \ \ \ \<br />

(a3) ---> (b3) ---> (c3) ---> (d3) ---> (e3)<br />

Auch von (e2) bzw. (e3) zurück nach (a2) kommt man relativ leicht. Etwas trickreich ist der Schritt<br />

von (a2) nach (a1). Hier nutzt man aus, daß die umgekehrte Implikation schon gezeigt ist, <strong>und</strong> daß<br />

beim Transponieren eines Produktes zweier Matrizen sich die Reihenfolge vertauscht:<br />

( A B) =<br />

T B T A T .<br />

Daß eine Linksinverse mit <strong>einer</strong> Rechtsinversen übereinstimmen muß, sieht man so:<br />

A B = E = C A ==> B = E B = C A B = C E = C .<br />

Aufgr<strong>und</strong> des obigen Satzes gibt es zu <strong>einer</strong> invertierbaren <strong>Matrix</strong> A genau eine <strong>Matrix</strong> , deren<br />

Multiplikation mit A (von links oder rechts) die Einheitsmatrix ergibt. Man nennt diese <strong>Matrix</strong> die<br />

Inverse von A <strong>und</strong> bezeichnet sie mit<br />

( ) −1<br />

A .<br />

Sind A <strong>und</strong> B invertierbare n n-Matrizen, so auch AB, <strong>und</strong> es gilt<br />

( ) −1<br />

( )<br />

B −1<br />

( ) −1<br />

( A B ) = A .<br />

Denn aufgr<strong>und</strong> des Assoziativgesetzes haben wir<br />

Beispiel 5<br />

( )<br />

A B B =<br />

−1 ( )<br />

A −1<br />

A E A<br />

( ) −1<br />

( ) −1<br />

( ) −1<br />

= A A = E.<br />

Für die Einheitsmatrix E ist E = E.<br />

Allgem<strong>einer</strong> ist jede Diagonalmatrix invertierbar, <strong>und</strong> die Inverse ist wieder eine Diagonalmatrix:<br />

Ist A von der Form<br />

( )<br />

so hat A −1<br />

die Gestalt<br />

⎡<br />

⎢<br />

⎢<br />

⎣<br />

1<br />

a 1<br />

0<br />

⎡a<br />

⎢ 1 0 0 ⎤<br />

⎥<br />

⎢ ⎥<br />

⎢ 0 a2 0 ⎥<br />

⎢ ⎥<br />

⎣ 0 0 a3⎦ 0 0<br />

1<br />

a 2<br />

0 0<br />

0<br />

1<br />

a 3<br />

⎤<br />

⎥<br />

⎥<br />


Orthogonale Matrizen<br />

Jede orthogonale <strong>Matrix</strong> (insbesondere jede Drehung <strong>und</strong> jede Spiegelung) A ist wegen<br />

A =<br />

T A E<br />

invertierbar, <strong>und</strong> die Inverse ist die Transponierte.<br />

Beispiel 6<br />

Die folgende <strong>Matrix</strong> ist orthogonal:<br />

⎡<br />

⎢<br />

A :=<br />

⎢<br />

⎢<br />

⎣<br />

2<br />

3<br />

-2<br />

3<br />

1<br />

3<br />

1<br />

3<br />

2<br />

3<br />

2<br />

3<br />

A A =<br />

T<br />

⎡1<br />

0 0⎤<br />

⎢ ⎥<br />

⎢0<br />

1 0⎥<br />

⎢ ⎥<br />

⎣0<br />

0 1⎦<br />

Sie beschreibt eine Drehung um die Achse (-1,1,1) <strong>und</strong> einen Winkel von 60 =<br />

0<br />

⎡ -1⎤<br />

⎡ -1⎤<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

A ⎢ 1⎥<br />

= ⎢ 1⎥<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎣ 1⎦<br />

⎣ 1⎦<br />

Die Transponierte ist tatsächlich die Inverse:<br />

A =<br />

T<br />

⎡<br />

⎢<br />

⎢<br />

⎣<br />

2<br />

3<br />

1<br />

3<br />

-2<br />

3<br />

-2<br />

3<br />

2<br />

3<br />

-1<br />

3<br />

Eine Spiegelungsmatrix S ist sogar zu sich selbst invers:<br />

S = S<br />

( ) −1<br />

= S T .<br />

Beispiel 7<br />

In der obigen Drehmatrix vertauscht man zweite <strong>und</strong> dritte Spalte <strong>und</strong> bekommt eine Spiegelung:<br />

⎡<br />

⎢<br />

S :=<br />

⎢<br />

⎢<br />

⎣<br />

2<br />

3<br />

-2<br />

3<br />

1<br />

3<br />

-2<br />

3<br />

-1<br />

3<br />

2<br />

3<br />

-2<br />

3<br />

-1<br />

3<br />

2<br />

3<br />

1<br />

3<br />

2<br />

3<br />

2<br />

3<br />

1<br />

3<br />

2<br />

3<br />

2<br />

3<br />

⎤<br />

⎥<br />

⎥<br />

⎦<br />

⎤<br />

⎥<br />

⎥<br />

⎦<br />

⎤<br />

⎥<br />

⎥<br />

⎦<br />

π<br />

6 .


Berechnung der Inversen<br />

Die Inverse <strong>einer</strong> <strong>Matrix</strong> A kann man mit Hilfe des Gauß-Jordan-Algorithmus bestimmen (aber in<br />

der Praxis geht das nur für kleine Matrizen): Man wendet elementare Zeilenumformungen simultan<br />

( )<br />

auf A <strong>und</strong> E an. Am Ende hat man A in E umgeformt, <strong>und</strong> dann ist aus E die inverse <strong>Matrix</strong> A −1<br />

geworden. Das liegt daran, daß jede elementare Zeilenumformung durch Multiplikation mit <strong>einer</strong><br />

invertierbaren <strong>Matrix</strong> von links bewirkt wird.<br />

Es passiert relativ selten, dass die Inverse <strong>einer</strong> ganzzahligen <strong>Matrix</strong> wieder ganzzahlig ist.<br />

Beispiel 9<br />

Eine ganzzahlige <strong>Matrix</strong> mit ganzzahliger Inverser<br />

⎡1<br />

2 1⎤<br />

⎡1<br />

0 0⎤<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎢3<br />

1 0⎥,<br />

⎢0<br />

1 0⎥<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎣0<br />

2 1⎦<br />

⎣0<br />

0 1⎦<br />

Subtraktion der dreifachen ersten Zeile von der zweiten Zeile:<br />

⎡1<br />

2 1⎤<br />

⎡ 1 0 0⎤<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎢0<br />

-5 -3⎥,<br />

⎢-3<br />

1 0⎥<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎣0<br />

2 1⎦<br />

⎣ 0 0 1⎦<br />

Addition der dreifachen dritten Zeile zur zweiten Zeile:<br />

Subtraktion der dritten Zeile zur ersten Zeile:<br />

⎡1<br />

2 1⎤<br />

⎡ 1 0 0⎤<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎢0<br />

1 0⎥,<br />

⎢-3<br />

1 3⎥<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎣0<br />

2 1⎦<br />

⎣ 0 0 1⎦<br />

⎡1<br />

0 0⎤<br />

⎡ 1 0 -1⎤<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎢0<br />

1 0⎥,<br />

⎢-3<br />

1 3⎥<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎣0<br />

2 1⎦<br />

⎣ 0 0 1⎦<br />

Subtraktion der zweifachen zweiten Zeile von der dritten Zeile:<br />

⎡1<br />

0 0⎤<br />

⎡ 1 0 -1⎤<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎢0<br />

1 0⎥,<br />

⎢-3<br />

1 3⎥<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎣0<br />

0 1⎦<br />

⎣ 6 -2 -5⎦<br />

Die rechts unten stehende <strong>Matrix</strong> ist also die Inverse von A. Invertiert man sie nochmals, kommt<br />

natürlich die ursprüngliche <strong>Matrix</strong> A heraus:<br />

⎡1<br />

2 1⎤<br />

⎢ ⎥<br />

⎢3<br />

1 0⎥<br />

⎢ ⎥<br />

⎣0<br />

2 1⎦<br />

Die Transponierte <strong>einer</strong> invertierbaren <strong>Matrix</strong> A ist wieder invertierbar, <strong>und</strong> die Inverse von A T ist<br />

die Transponierte von A<br />

( ) −1<br />

.


Beispiel 9<br />

Transponieren <strong>und</strong> Invertieren<br />

⎡-85<br />

-55 -37 -35⎤<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢ 97 50 79 56⎥<br />

A = ⎢<br />

⎥,<br />

A =<br />

⎢ 49 63 57 -59⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎣ 45 -8 -93 92⎦<br />

T<br />

⎡-85<br />

97 49 45⎤<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢-55<br />

50 63 -8⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢-37<br />

79 57 -93⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎣-35<br />

56 -59 92⎦<br />

Wir lassen Maple erst die Inverse der Transponierten, dann die Transponierte der Inversen<br />

berechnen:<br />

⎡ 367657 -123535 11217 -4597⎤<br />

⎡ 367657 -123535 11217 -4597⎤<br />

⎢<br />

⎥ ⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎢2912996<br />

728249 2912996 63326⎥<br />

⎢<br />

⎥ ⎢2912996<br />

728249 2912996 63326 ⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢ 199729 -133739 27185 -1016 ⎢<br />

⎥ ⎢ 199729 -133739 27185 -1016 ⎥<br />

⎢<br />

⎥ ⎢<br />

⎥<br />

⎢2912996<br />

1456498 2912996 31663⎥<br />

⎢2912996<br />

1456498 2912996 31663⎥<br />

⎢<br />

⎥,<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢ 179387 -47919 -14525 -2589⎥<br />

⎢ 179387 -47919 -14525 -2589⎥<br />

⎢<br />

⎥ ⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢2912996<br />

728249 2912996 63326 ⎢<br />

⎥ ⎢2912996<br />

728249 2912996 63326 ⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢ 133337 -74049 -21595 -742 ⎢<br />

⎥<br />

⎥ ⎢ 133337 -74049 -21595 -742 ⎥<br />

⎢<br />

⎥ ⎢<br />

⎥<br />

⎣2912996<br />

1456498 2912996 31663⎦<br />

⎣2912996<br />

1456498 2912996 31663⎦<br />

Es kommt das Gleiche heraus!<br />

Übrigens ist die Wahrscheinlichkeit, bei <strong>einer</strong> völlig zufällig gewählten <strong>Matrix</strong> einmal keine<br />

invertierbare zu erwischen, gleich Null. Da die Zufallsmatrizen bei Maple aber nur ganzzahlige<br />

Werte zwischen -99 <strong>und</strong> 99 annehmen, sind es nur endlich viele, <strong>und</strong> unter diesen befinden sich<br />

natürlich einige nicht invertierbare Matrizen, z.B. alle mit <strong>einer</strong> Nullzeile oder Nullspalte. Hier ist<br />

also die Wahrscheinlichkeit <strong>einer</strong> nicht invertierbaren <strong>Matrix</strong> doch größer als Null, allerdings<br />

winzig kein.<br />

Potenzen von Matrizen<br />

Man kann nun beliebige ganzzahlige Potenzen <strong>einer</strong> invertierbaren <strong>Matrix</strong> definieren. Für positive<br />

Exponenten k ist<br />

A k natürlich das k-fache Produkt von A mit sich selbst, <strong>und</strong> für negative Exponenten setzt man<br />

( )<br />

A −k<br />

( ) −1<br />

k<br />

( )<br />

k −1<br />

:= ( A ) = ( A ) ,<br />

sofern A invertiebar ist. Es gelten dann die üblichen Potenzregeln, wie z.B.<br />

A<br />

( ) + k l<br />

l<br />

k<br />

( A ) = A<br />

= A k A l <strong>und</strong><br />

( k l)<br />

Beispiel 10<br />

Potenzen <strong>einer</strong> zufälligen <strong>Matrix</strong><br />

.<br />

⎡63<br />

57 -59⎤<br />

⎢<br />

⎥<br />

A := ⎢45<br />

-8 -93⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎣92<br />

43 -62⎦


Für<br />

inverse( A)<br />

=<br />

inverse( A ) =<br />

3<br />

⎡ -16003171693<br />

⎢<br />

⎢4186794517545748<br />

⎢ 17213296233<br />

⎢<br />

⎢2093397258772874<br />

⎢ 17829301437<br />

⎢<br />

⎣4186794517545748<br />

inverse( A )<br />

3<br />

( ) −4<br />

( A )<br />

3 A<br />

( −1 )<br />

muss wieder A herauskommen:<br />

⎡ -16003171693<br />

⎢<br />

⎢4186794517545748<br />

⎢<br />

=<br />

⎢ 17213296233<br />

⎢<br />

⎢2093397258772874<br />

⎢ 17829301437<br />

⎢<br />

⎣4186794517545748<br />

⎡ -4495<br />

⎢<br />

⎢203066<br />

⎢ 2883<br />

⎢<br />

⎢101533<br />

⎢ -2671<br />

⎢<br />

⎣203066<br />

-997<br />

203066<br />

-761<br />

101533<br />

-2535<br />

203066<br />

13437482051<br />

5773 ⎤<br />

⎥<br />

203066 ⎥<br />

-1602 ⎥<br />

101533 ⎥<br />

3069 ⎥<br />

⎥<br />

203066⎦<br />

4186794517545748<br />

-6612278156<br />

1046698629386437<br />

3656964977<br />

4186794517545748<br />

13437482051<br />

4186794517545748<br />

-6612278156<br />

1046698629386437<br />

3656964977<br />

4186794517545748<br />

inverse( A ) =<br />

3<br />

inverse( A )<br />

4<br />

⎡63<br />

57 -59⎤<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢45<br />

-8 -93⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎣92<br />

43 -62⎦<br />

3322829277 ⎤<br />

⎥<br />

4186794517545748 ⎥<br />

-9870504774 ⎥<br />

1046698629386437 ⎥<br />

-25925808949 ⎥<br />

⎥<br />

4186794517545748⎦<br />

3322829277 ⎤<br />

⎥<br />

4186794517545748 ⎥<br />

-9870504774 ⎥<br />

1046698629386437 ⎥<br />

-25925808949 ⎥<br />

⎥<br />

4186794517545748⎦<br />

Beispiel 11<br />

Potenzen <strong>einer</strong> <strong>Matrix</strong>, bei der in der Hauptdiagonalen <strong>und</strong> in der ersten Diagonalen darüber<br />

Einsen stehen<br />

⎡1<br />

1 0 0 0 0 0 0⎤<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢0<br />

1 1 0 0 0 0 0⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢0<br />

0 1 1 0 0 0 0⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

B = ⎢<br />

0 0 0 1 1 0 0 0<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

0 0 0 0 1 1 0 0<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

0 0 0 0 0 1 1 0<br />

⎥<br />

⎢0<br />

0 0 0 0 0 1 1⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎣0<br />

0 0 0 0 0 0 1⎦


B 4<br />

B 2<br />

⎡1<br />

2 1 0 0 0 0 0⎤<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢0<br />

1 2 1 0 0 0 0⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢0<br />

0 1 2 1 0 0 0⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

= ⎢<br />

0 0 0 1 2 1 0 0<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

,<br />

⎢<br />

0 0 0 0 1 2 1 0<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

0 0 0 0 0 1 2 1<br />

⎥<br />

⎢0<br />

0 0 0 0 0 1 2⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎣0<br />

0 0 0 0 0 0 1⎦<br />

⎡1<br />

4 6 4 1 0 0 0⎤<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢0<br />

1 4 6 4 1 0 0⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢0<br />

0 1 4 6 4 1 0⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

= ⎢<br />

0 0 0 1 4 6 4 1<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

,<br />

⎢<br />

0 0 0 0 1 4 6 4<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

0 0 0 0 0 1 4 6<br />

⎥<br />

⎢0<br />

0 0 0 0 0 1 4⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎣0<br />

0 0 0 0 0 0 1⎦<br />

In den Zeilen wie in den Spalten stehen die Binomialkoeffizienten!<br />

B 5<br />

B 3<br />

⎡1<br />

3 3 1 0 0 0 0⎤<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢0<br />

1 3 3 1 0 0 0⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢0<br />

0 1 3 3 1 0 0⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

= ⎢<br />

0 0 0 1 3 3 1 0<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

0 0 0 0 1 3 3 1<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

0 0 0 0 0 1 3 3<br />

⎥<br />

⎢0<br />

0 0 0 0 0 1 3⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎣0<br />

0 0 0 0 0 0 1⎦<br />

⎡1<br />

5 10 10 5 1 0 0⎤<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢0<br />

1 5 10 10 5 1 0⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢0<br />

0 1 5 10 10 5 1⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

= ⎢<br />

0 0 0 1 5 10 10 5<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

0 0 0 0 1 5 10 10<br />

⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎢<br />

0 0 0 0 0 1 5 10<br />

⎥<br />

⎢0<br />

0 0 0 0 0 1 5⎥<br />

⎢<br />

⎥<br />

⎣0<br />

0 0 0 0 0 0 1⎦

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