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Kapitel 3: Geometrische Entzerrung - Ladamer

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FEUT<br />

3. <strong>Geometrische</strong> <strong>Entzerrung</strong><br />

Home<br />

UNIVERSITÄT TRIER<br />

Abteilung Fernerkundung<br />

■ Grundlagen<br />

■ Fehler der Bildgeometrie<br />

■ Paßpunktbasierte Korrekturen: Die affine Abbildung<br />

■ Resamplingverfahren<br />

■ Beispiele zur Georeferenzierung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

DBV


FEUT<br />

UNIVERSITÄT TRIER<br />

Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Ziel der <strong>Geometrische</strong>n Korrektur ist, die Bilddaten so zu korrigieren, daß<br />

■ die abgebildeten Objekte an sich und in ihrer gegenseitigen Lage geometrisch<br />

richtig dargestellt werden (Systemkorrektur)<br />

■ die Bildkoordinaten verschiedener Aufnahmen einander entsprechen (Bild-zu-<br />

Bild-Registrierung)<br />

■ die Bildkoordinaten der entsprechenden Landestopographie (Bild-zu-Kartennetz)<br />

entsprechen<br />

25 48<br />

SPOT Pan<br />

Hafen Trier<br />

55 18<br />

DBV


FEUT<br />

UNIVERSITÄT TRIER<br />

Abteilung Fernerkundung<br />

Schowengerdt, 1997<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Systemkorrektur<br />

Earth Rotation Skew<br />

Scan Time Skew<br />

Panoramic Distortion<br />

Earth Curvature<br />

Scan Mirror Velocity<br />

<strong>Geometrische</strong> Korrektur<br />

GCP Selection<br />

Model Selection<br />

(Mapping Polynomials)<br />

Warping<br />

Resampling<br />

Home<br />

DBV


FEUT<br />

Earth Rotation Skew<br />

UNIVERSITÄT TRIER<br />

Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Zeilenabtaster wie Landsat-MSS oder -TM, NOAA AVHRR, aber auch Pushbroom-Scanner wie<br />

SPOT, benötigen eine bestimmte Zeit zur Erfassung einer Szene.<br />

Während der Aufnahmedauer dreht sich die Erde in östliche Richtung, so daß der Startpunkt der<br />

letzten Bildzeile weiter westlich liegt als derjenige der ersten Bildzeile. Um die Bildzeilen in ihrer<br />

relativen Position zueinander korrekt anzuordnen, müssen diese entsprechend des von der<br />

Erdrotation abhängigen Versatzbetrages nach Westen verschoben werden (Skew).<br />

Richards, 1993<br />

ts L /( re<br />

0 ) = = ω<br />

v = ω r cos λ = 385.4<br />

ms<br />

e e e<br />

∆ x = v t = 11. 02 km<br />

e e s<br />

�<br />

∆x = ∆x<br />

cos 11 = 10. 82 km<br />

[ Abtastdauer für 185 km]<br />

[ Oberfl.-geschw. ]<br />

Der Verschiebungsbetrag ist dabei abhängig von der relativen Geschwindigkeit des Satelliten und der<br />

Erddrehung, sowie der Länge des Bildausschnitts. Auf der geographischen Breite von Sidney (33.8° S) und<br />

einer Bildgröße von 185 km beträgt dieser Versatz bereits 10.82 km (= ca. 6% )<br />

e<br />

28.<br />

6<br />

s<br />

( λ<br />

= 33.<br />

8°<br />

)<br />

DBV<br />

[ Skew ]<br />

[ Skew, korrigiert für Orbitneigung ]


FEUT<br />

Panoramaverzerrung<br />

UNIVERSITÄT TRIER<br />

Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Die panoramische Verzerrung von Scannerdaten ergibt sich aus dem konstanten Öffnungswinkel<br />

β (IFOV) des Sensors und dem variablen Abtastwinkel θ. Dadurch ist die von einem<br />

Pixel erfaßte Fläche an den Seiten des Abtastbereichs größer als im Bildzentrum. Objekte<br />

erscheinen daher zum Bildrand hin zunehmend abgeplattet.<br />

Richards, 1993<br />

2 2<br />

pθ= β hsec θ = psec<br />

θ<br />

TM : θ max = ± 7.5°, p θ = 1.02 p<br />

AVHRR : θ max = ± 49.5°, p θ = 2.37 p<br />

Es handelt sich dabei in allen Fällen lediglich um Abkürzungen, die für gewisse Zwecke praktisch sind. So sind - vor allem in der englischsprachigen Literatur<br />

-der Secans und der Cosecans gebräuchlich. Sie sind definiert durch sec a =1/cos a und csc a = 1/sin a.<br />

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FEUT<br />

Erdkrümmung<br />

UNIVERSITÄT TRIER<br />

Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Von den Satellitensystemen sind insbesonders diejenigen mit einem weiten Abtastbereich (u.a.<br />

NOAA AVHRR: ± 55°, d.h. 2700 km Abtastbereich aus einer Höhe von ca. 833 km) von der<br />

Panoramaverzerrung betroffen. Dabei genügt allerdings nicht mehr die einfache, auf eine<br />

ebene Geometrie bezogene Korrektur, sondern es ist erforderlich, auch die Erdkrümmung mit<br />

einzubeziehen.<br />

p<br />

c<br />

[ h + r ( 1−<br />

cosφ<br />

) ] secθ<br />

( θ φ)<br />

= β sec +<br />

Scan Time Skew<br />

e<br />

Mechanische Zeilenabtaster (Landsat MSS und<br />

TM) benötigen ein bestimmtes Zeitintervall, um<br />

eine gesamte Bildzeile zu erfassen. Während<br />

dieses Zeitintervalls (33 ms für eine MSS-Zeile)<br />

bewegt sich der Satellit vorwärts (213 m bei einer<br />

Geschwindigkeit über Grund von 6467 m s -1 ).<br />

Um diesen Betrag ist das Ende des Scans<br />

gegenüber dem Zeilenanfang versetzt.<br />

Richards, 1993<br />

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Instabilität der Sensorplatform (Nicken, Rollen, Gieren)<br />

Spiegelbeschleunigung<br />

Zeilenabtaster mit rotierenden Spiegeln basieren (NOAA<br />

AVHRR) zeichnen bei quasi-konstanten Abtastgeschwindigkeiten<br />

auf. Bei mit oszillierenden Spiegeln<br />

(Wippspiegel) ausgestatteten Systemen (u.a. Landsat) ist<br />

das nicht unbedingt der Fall. Eine Korrektur ist erforderlich.<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Diese Effekte können für viele<br />

Satellitensysteme korrigiert<br />

werden, da entsprechende<br />

Telemetriedaten zur Verfügung<br />

stehen. Schwieriger<br />

bei nicht mit entsprechenden<br />

Navigationssystemen ausgestatteten<br />

Flugzeugabstastern.<br />

DBV


FEUT<br />

<strong>Geometrische</strong> Korrektur<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Alternative I:<br />

Modellierung von Typ und Umfang der Verzerrung, Parametrisierung eines modellbasierten<br />

Korrekturalgorithmus.<br />

[Besonders effizient, wenn die Art und Ursache der Verzerrung bekannt ist, wie z.B. die Erddrehung,<br />

Satellitenorbit oder über INS erfasste Lageparameter der<br />

Plattform]<br />

Alternative II:<br />

Mathematische Beziehung zwischen den Pixelpositionen<br />

im Bild und den Koordinaten der gleichen Punkte in einer<br />

Karte (Lat/Lon oder Landestopographie)<br />

[Unabhängig von der Sensorplattform, häufig genutzt]<br />

Home<br />

DBV


FEUT<br />

<strong>Geometrische</strong> Korrektur<br />

UNIVERSITÄT TRIER<br />

Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

impliziert die Übertragung von Pixeln aus der ursprünglichen Bildmatrix in eine neue<br />

Position im Referenzgitter (z.B. der Landestopographie). Sie umfasst folgende<br />

Arbeitsschritte:<br />

■ Auswahl eines angemessenen mathematischen Modells (Abbildung)<br />

■ Koordinatentransformation<br />

■ Resampling (Interpolation)<br />

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<strong>Geometrische</strong> Korrektur<br />

Affine Abbildung / Polynomtransformation<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Nach den entsprechenden Systemkorrekturen ist es bei den meisten fernerkundlichen<br />

Datensätzen ausreichend, die Transformation des Bildes auf die Karte näherungsweise mit<br />

einer linearen Abbildung durchzuführen.<br />

x<br />

=<br />

y<br />

=<br />

f<br />

f<br />

1<br />

( u,<br />

v)<br />

=<br />

2<br />

( u,<br />

v)<br />

=<br />

a0 + a1u+ a2v b + b u+ b v<br />

0 1 2<br />

wobei x und y die Kartenkoordinaten (“Destination”), u und v die Bildkoordinaten (“Source”)<br />

darstellen. Die beiden Gleichungen stellen die Abbildung einer Ebene E auf eine andere<br />

Ebene E’ dar.<br />

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Wichtige Eigenschaften einer Affinen Transformation<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

■ Geradentreue: eine Gerade wird wieder als Gerade abgebildet<br />

■ Parallelentreue: parallele Geraden werden wieder als parallele Geraden dargestellt<br />

■ Teilverhältnistreue: im Verhältnis q:r geteilte Strecken werden wieder im gleichen Verhältnis<br />

geteilt<br />

d.h., es werden Scherung, Spiegelung und projektive Abbildungen erfaßt.<br />

Fehlende Eigenschaften der<br />

affinen Abbildung<br />

Längentreue: Entsprechende Strecken<br />

in E und E’ sind nicht gleich lang<br />

Winkeltreue: Winkel bleiben nicht<br />

erhalten<br />

DBV


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<strong>Geometrische</strong> Korrektur<br />

Die Gleichungen der affinen Transformation<br />

stellen den Idealfall einer<br />

Abbildung dar. Sie treffen nur zu, wenn<br />

alle Punkte P aus E genau auf P’ aus E’<br />

abgebildet werden. Dies ist in unserem<br />

Fall nicht gegeben, da zahlreiche<br />

nichtlineare Abbildungsfehler nicht<br />

korrigiert wurden (Relief, Lageinstabilitäten,<br />

Punktidentifizierung).<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Die Affine Abbildung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Deshalb werden für das Bestimmungskoordinatensystem berechnete Punkte P’’ mehr oder<br />

weniger von den dort gemessenen Punkte P’ abweichen (Residuen).<br />

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Ausgleichsrechnung<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Deshalb müssen die Parameter der Abbildungsfunktion mit Hilfe einer Ausgleichsrechnung so<br />

bestimmt werden, daß die Funktionen eine vorgegebene Fehlerfunktion minimieren.<br />

∑<br />

e<br />

2<br />

Diese Forderung wird bei der multiplen linearen Regression berücksichtigt, mit der die affinen<br />

Koeffizienten berechnet werden.<br />

In Matrixform entspricht die Formulierung der affinen Abbildung übrigens:<br />

x' = Ax + v oder<br />

( ) ( ) 2<br />

2<br />

2<br />

x −x'<br />

' und f = x'−<br />

''<br />

= ∑ ' ∑ ∑ x<br />

⎛ x'⎞<br />

⎛a1<br />

⎜ ⎟ = ⎜<br />

⎝ y'⎠<br />

⎝ b1<br />

⎞⎛<br />

x ⎞ ⎛a<br />

⎟<br />

⎟⎜<br />

⎟ + ⎜<br />

⎠⎝<br />

y⎠<br />

⎝b<br />

Bei einer Verschiebung ist die Matrix A die Einheitsmatrix; der Verschiebungsvektor v gibt die<br />

Verschie-bungsbeträge in x- und y-Richtung an. Drehungen können ebenfalls mit dieser<br />

Formulierung dargestellt werden. Die Matrix A hat bei Drehung um den Winkel a die Form<br />

A<br />

=<br />

⎛ cosα<br />

⎜<br />

⎝−<br />

sinα<br />

sinα<br />

⎞<br />

⎟<br />

cosα<br />

⎠<br />

a<br />

b<br />

2<br />

2<br />

Ist mit der Drehung eine Verschiebung verbunden,<br />

repräsentiert der Verschiebungsvektor v wieder die<br />

Anteile in x- und y-Richtung.<br />

0<br />

0<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

DBV


FEUT<br />

Modellierungsfehler<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Die Berechnung der Transformationskoeffizienten im Rahmen der Ausgleichsrechnung<br />

erfolgen mit Prozeduren der multiplen Regression, wobei als Eingabewerte die Koordinaten<br />

der Paßpunkte in der Karte und im Satellitenbild benötigt werden.<br />

Die Anwendung der Transformationskoeffizienten auf die Paßpunkte im zu transformierenden Bild gestattet<br />

dann, im Vergleich zu den effektiven Koordinaten die Residualwerte r(x) und r(y) zu berechnen. Daraus<br />

läßt sich der Standardfehler (RMS, d.h. root mean squared error)<br />

RMSE<br />

= ∑<br />

2 2<br />

( r(<br />

x)<br />

+ r(<br />

y)<br />

)<br />

n −<br />

berechnen, wobei mit n die Anzahl der Paßpunkte und mit p die Anzahl der Koeffizienten bezeichnet wird.<br />

Eine Regel, anhand derer zu entscheiden ist, welche Paßpunkte zur Verbesserung der Anpassung<br />

eliminiert werden können, besagt, daß<br />

■ die Residuen eines Punktes weder in der einen noch in der anderen Richtung größer als der<br />

doppelte Standardfehler sein sollten, d.h.<br />

r(<br />

x)<br />

≤ 2⋅<br />

∑<br />

r(<br />

x)<br />

n −<br />

p<br />

2<br />

und<br />

p<br />

r(<br />

y)<br />

≤ 2⋅<br />

∑<br />

r(<br />

y)<br />

n −<br />

p<br />

2<br />

DBV


FEUT<br />

Polynome höherer Ordnung<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

Im Prinzip können affine Transformationen auch durch Polynome höherer Ordnung ersetzt<br />

werden, um nichtlineare Deformationen über Ausgleichsrechnungen mit Paßpunkten zu<br />

rektifizieren:<br />

x' = a0 + a1x + a2 y<br />

y' = b + b x + b y<br />

0 1 2<br />

x' = a0 2<br />

+ a1x + a2 y+ a3 x + a4xy+ a5y y' = b<br />

2<br />

+ b x + b y+ b x ...<br />

0 1 2 3<br />

Anzahl der für die Berechnung von Polynomen verschiedener Ordnung notwendigen Paßpunkte<br />

wird mit der Formel<br />

( t<br />

+ 1 )( t + 2)<br />

2<br />

bestimmt.<br />

DBV<br />

2


FEUT<br />

Grundsätze zur Auswahl von Kontrollpunkten (GCPs)<br />

■ ausreichende Anzahl (Überbestimmung des zur Regressionsschätzung erstellten<br />

linearen Gleichungssystems)<br />

■ angemessene räumliche Verteilung (vor allem in Bildecken und<br />

entlang der Bildseiten, dazu im Bildbereich gut verteilte Punkte)<br />

■ gute Erkennbarkeit (Kontrastverhältnisse)<br />

■ möglichst unbeeinflußt von zeitlichen Veränderungen<br />

■ möglichst in gleicher Höhenlage gelegen<br />

(reliefbedingte Bildpunktverlagerung)<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

DBV


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IDL/ENVI<br />

SPOT PAN<br />

(Fell-Riol)<br />

GCP-<br />

Bestimmung<br />

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FEUT<br />

Güte der Transformation<br />

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Abteilung Fernerkundung<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

Bei einer geometrischen Korrektur können zwei grundsätzlich verschiedene Verfahren<br />

angewendet werden:<br />

■ Vorwärtstransformation<br />

dabei werden aus den Koordinaten eines Pixels im unkorrigierten Bild (x, y) direkt seine<br />

Koordinaten im korrigierten Bild (u, v) berechnet und sein Grauwert an die entsprechenden<br />

Stelle im Outputbild übertragen.<br />

Achtung: Rundungseffekte führen zu doppelt oder gar nicht belegten Pixelpositionen !<br />

■ Rückwärtstransformation<br />

hier wird das Outputbild der Geometrie des Inputbildes angepaßt, d.h. für jedes Pixel der<br />

Kartenreferenz (u, v) werden die Koordinaten des entsprechenden Pixels im unkorrigierten<br />

Bild (x, y) bestimmt.<br />

Die Grauwerte an dieser Stelle werden<br />

gemäß spezifischer Resamplingvorschriften<br />

übernommen und ins<br />

Kartengitter übertragen.<br />

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Resampling<br />

Bei einer Rückwärtstransformation werden<br />

die Pixelmittelpunkte des Outputbildes in der<br />

Regel nicht genau auf Zentren von Pixeln im<br />

Inputbild abgebildet, sondern liegen irgendwo<br />

dazwischen. Daher müssen die Grauwerte<br />

für das Outputbild durch bestimmte<br />

Rechenvorschriften neu bestimmt werden.<br />

Diesen Prozeß der Grauwertzuweisung<br />

bezeichnen wir als RESAMPLING. Es<br />

werden vor allem drei Verfahren genutzt:<br />

■ Nearest Neighbour (a)<br />

■ Bilinear Interpolation (b)<br />

■ Cubic Convolution (c)<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

Richards, 1993<br />

DBV


FEUT<br />

NEAREST NEIGHBOUR<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

Einfachste Methode der Grauwertzuweisung (Jedes Output-Pixel erhält den Grauwert des<br />

nächstgelegenen Input-Pixels).<br />

Bild<br />

Karte<br />

Richards, 1993<br />

Frei, 1984<br />

Dieses Verfahren hat neben<br />

seiner Einfachheit den Vorteil,<br />

daß keine neuen Grauwerte<br />

erzeugt werden, sondern nur<br />

bereits existierende Werte ins<br />

Outputbild übertragen werden.<br />

Es liegt in der Natur dieser<br />

Methode (Rundungsfehler), daß<br />

einzelne Pixel verlorengehen,<br />

andere verdoppelt werden.<br />

DBV


FEUT<br />

BILINEARE INTERPOLATION<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

Zur Berechnung eines Outputwertes werden die vier umliegenden Inputpixel benötigt. Jeder<br />

Intensitätswert wird entsprechend seinem Anteil an der Fläche des Outputbildes gewichtet.<br />

I(x,y) = I(1,1) ·(1-d) ·(1-d′) + I(1,2)·d·(1-d′) + I(2,1)·d′·(1-d) + I(2,2) ·d·d′<br />

Frei, 1984<br />

Richards, 1993<br />

Mit diesem Interpolationsverfahren werden extreme Werte ausgeglichen; dadurch wird das<br />

Bild kontrastärmer. Zusätzlich werden neue Grauwerte erzeugt, die im ursprünglichen Bild so<br />

nicht vorkommen.<br />

DBV


FEUT<br />

DREIDIMENSIONALE FALTUNG (CUBIC CONVOLUTION)<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

Bei der dreidimensionalen Faltung werden neben den vier Nachbarpixeln auch die 12 Pixel<br />

des nächsten Ringes berücksichtigt. In einem ersten Schritt werden die durchschnittlichen<br />

Grauwerte einer Zeile berechnet<br />

Frei, 1984<br />

Richards, 1993<br />

Anschließend wird aus den Werten I’(1) bis I’(4) der neue Grauwert analog zur obigen Formel berechnet.<br />

Auch hier verschwinden Treppenstufen, doch das Bild wirkt weniger verwischt als bei der bilinearen<br />

Interpolation.<br />

DBV


FEUT<br />

Resampling<br />

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Nearest Neighbour<br />

(Nächster Nachbar)<br />

Cubic Convolution<br />

(Dreidimensionale Faltung)<br />

Digitale Bildverarbeitung<br />

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FEUT<br />

<strong>Entzerrung</strong> SPOT-PAN Szene Trier (Ausschnitt TK 25, Blatt 6206 Trier-Pfalzel)<br />

Ausschnitt Riol - Fell<br />

R: 2553887.50 ,H: 5518250.00<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

DTM (LVermAmt), 40m-Raster auf 10m-Raster skaliert<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

Ausschnitt Riol - Fell<br />

R: 2553887.50 ,H: 5518250.00<br />

Entzerrte SPOT-PAN<br />

Szene Trier<br />

(Ausschnitt TK 25,<br />

Blatt 6206 Trier-Pfalzel)<br />

mit aus koregistriertem<br />

DTM des LVA abgeleiteten<br />

Höhenlinien<br />

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FEUT<br />

<strong>Entzerrung</strong> SPOT-PAN Szene Trier (Ausschnitt TK 25, Blatt 6206 Trier-Pfalzel)<br />

Ausschnitt Riol - Fell (R: 2553887.50 ,H: 5518250.00 (UL) - R: 2557877.50, H: 5514260.00 (LR))<br />

Dreidimensionale Darstellung mit Hilfe des Digitalen Geländemodells<br />

Ax: 20º Az: 175º<br />

1. Wire-Mesh<br />

2. Shaded Surface<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

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FEUT<br />

<strong>Entzerrung</strong> eines mit einem flugzeuggetragenen Abtaster aufgenommenen<br />

multi-spektralen Datensatzes (GER 64-Channel Hyperspectral Imager)<br />

Ausschnitt Berrias-Beulieu, S-Frankreich<br />

Auswahl von Passpunkten<br />

Achtung:<br />

Räumliche Verteilung der Paßpunkte muß<br />

auch die Anwendung von Polynomen<br />

höherer Ordnung ermöglichen. Daher<br />

müssen Kontrollpunkte in allen Bildbereichen<br />

vertreten sein.<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

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FEUT<br />

<strong>Entzerrung</strong> eines mit einem flugzeuggetragenen Abtaster aufgenommenen<br />

multi-spektralen Datensatzes (GER 64-Channel Hyperspectral Imager)<br />

Ausschnitt Berrias-Beulieu, S-Frankreich<br />

Korrektur<br />

Polynom zweiter Ordnung; keiner der insgesamt<br />

29 Kontrollpunkte ist ausgeschlossen<br />

worden. Der resultierende RMSE liegt bei<br />

2.3 (im Vergleich dazu ergibt sich bei Anwendung<br />

eines Polynoms erster Ordnung<br />

ein RMSE von > 5). In der Tat zeigt sich<br />

am überlagerten Gitternetz (ursprünglich<br />

gleich bemessene Quadrate), dass es beim<br />

Überflug eine Anderung der Fluggeschwindigkeit<br />

gab.<br />

Solche Fehler können sehr gut über einen<br />

Polynomansatz berücksichtigt werden.<br />

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<strong>Entzerrung</strong> eines mit einem<br />

flugzeuggetragenen Abtaster<br />

aufgenommenen hyperspektralen<br />

Datensatzes (GER 64-Channel<br />

Hyperspectral Imager)<br />

Ausschnitt Berrias-Beulieu, S-Frankreich<br />

Korrektur<br />

Polynom zweiter Ordnung; als zusätzliche<br />

Komponente wurde hier der reliefbedingte<br />

Pixelversatz innerhalb jeder Abtastzeile<br />

korrigiert. Die resultierende Veränderung des<br />

mittransformierten Gitters verdeutlicht den<br />

Effekt (vergl. vorherige Abbildung).<br />

Reliefbedingte Fehler können nur durch die<br />

Einbeziehung digitaler Geländemodelle behoben<br />

werden.<br />

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Digitale Bildverarbeitung<br />

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<strong>Entzerrung</strong> eines mit einem flugzeuggetragenen Abtaster aufgenommenen<br />

multi-spektralen Datensatzes<br />

Ausschnitt Berrias-Beulieu, S-Frankreich<br />

Überlagerung auf geokodierte<br />

Landsat-TM-Daten<br />

Der Landsat-Szene wurde die voll<br />

korrigierte (mit Einschluß der Reliefkorrektur)<br />

Scannerbefliegung<br />

ohne weitere Anpassung überlagert.<br />

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