Evangelischer Gemeindebote Eibach - Evang.-Luth ...
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Liebe Gemeindemitglieder,<br />
am 1. Adventssonntag wird unser neu<br />
gewählter Kirchenvorstand im Gottesdienst<br />
in sein Amt eingeführt und die ausscheidenden<br />
Mitglieder werden verabschiedet.<br />
Damit endet auch<br />
mein Amt als Vertrauensfrau<br />
des Kirchenvorstandes.<br />
Da<br />
ich von vielen Gemeindemitgliedern<br />
gefragt wurde, warum<br />
ich nicht mehr<br />
kandidiert habe,<br />
und gespürt habe,<br />
dass viele das bedauern,<br />
möchte ich<br />
doch die Gelegenheit nutzen, ein paar<br />
persönliche Worte zu schreiben.<br />
Mit 70 Jahren finde ich es für richtig, mich<br />
nicht mehr für eine neue Amtszeit von 6<br />
Jahren zu verpflichten und diese Aufgabe<br />
abzugeben, die ich von ganzem Herzen<br />
gern gemacht habe. Ich muss aber<br />
gestehen, dass mir diese Entscheidung<br />
nicht leicht gefallen ist.<br />
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Abschied<br />
So möchte ich mich in unserer Gemeinde<br />
als Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes<br />
verabschieden - und da ist es<br />
natürlich üblich, ein paar Worte des Abschieds<br />
zu sagen. „Üblich“ wäre, Rückschau<br />
auf vergangene 6 Jahre Kirchenvorstandsarbeit<br />
zu halten, Daten, Fakten<br />
zu erwähnen, mit blumigen Worten Gelungenes<br />
herauszustellen, Versäumtes<br />
und Misslungenes genial zu umgehen,<br />
bescheiden zu wirken und dabei zu hoffen,<br />
andere halten doch sicher einen Lorbeerkranz<br />
zum Abschied bereit.<br />
Nein, das will ich nicht. Ich möchte aus<br />
vollem Herzen danke sagen, danke meinen<br />
lieben Kirchvorstandsmitgliedern,<br />
die mich vor 6 Jahren als Vertrauensfrau<br />
gewählt haben, danke meiner lieben<br />
Stellvertreterin Helga Müller, den Hauptamtlichen<br />
Frau Bergdolt und Herrn Schiller<br />
für die gute Zusammenarbeit, und<br />
danke Ihnen liebe Gemeindemitgliedern,<br />
für all das Vertrauen das Sie mir entgegengebracht<br />
haben.<br />
Rückblick<br />
Bevor wir vor 6 Jahren unsere Aufgabe<br />
als von Ihnen gewählter Kirchenvorstand<br />
aufgenommen haben, hatte der vorherige<br />
KV mit den Hauptamtlichen eine Riesenaufgabe<br />
geschafft, das neue Gemeindehaus<br />
war gebaut, ein Ort an dem<br />
sich unser Gemeindeleben neu entfalten<br />
konnte. Kirche, Kirchplatz und Gemeindehaus<br />
mit angrenzendem Pfarrhaus<br />
und Verwaltungsräumen haben sich zu<br />
einem geschlossenen Zentrum entwickelt,<br />
mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
und wir alle nutzen gerne diese Räume.<br />
Liebe Gemeindemitglieder ich lade Sie<br />
ganz herzlich ein, kommen Sie doch zu<br />
den Gottesdiensten, den Veranstaltungen,<br />
lernen Sie unser Gemeindeleben<br />
noch besser kennen.<br />
Ich denke, wir sind Dr. Oechslen im<br />
nachhinein dankbar, dass er damals dieses<br />
große Unternehmen noch durchgesetzt<br />
hat, bevor die Sparmaßnahmen in<br />
der Kirche Neubauten in weite Ferne<br />
rückten.<br />
Unsere Amtszeit war vor allem durch<br />
große Einschneidungen in der Personalpolitik,<br />
durch große Kürzungen geprägt.<br />
Das Dekanat musste nach St Leonhard<br />
abgegeben werden.<br />
Aber manches kommt im Leben anders<br />
als man denkt. Unsere Pfarrerin Frau<br />
Bergdolt hat damals wahrlich kein leichtes<br />
Amt übernommen. Sie hat in dieser<br />
schwierigen Zeit sehr viel für unsere Gemeinde<br />
geleistet und bewirkt und es war<br />
für mich persönlich ein großes Geschenk,<br />
dass wir so freundschaftlich zusammen<br />
arbeiten konnten. Auch unsere<br />
Stellenausschreibung für die damals 2.<br />
Pfarrstelle war von großem Erfolg gekrönt.<br />
Der Kirchenvorstand und ich denke,<br />
mit ihm die ganze Gemeinde sind<br />
dankbar, dass wir Herrn Schiller mit seiner<br />
Familie in unserer Gemeinde haben.<br />
Ausblick<br />
Wenn ich irgendwo höre, wie der Egoismus<br />
in der Gesellschaft angeprangert<br />
wird: Jeder denkt nur an sich, jeder will<br />
nur für sich das beste, keiner gönnt dem<br />
anderen etwas, dann schmunzle ich und<br />
denke, ihr kennt halt unsere Gemeinde in<br />
<strong>Eibach</strong> nicht. Da bietet sogar eine Kollegin<br />
dem Kollegen die 1. Stelle an, da<br />
geht man wertschätzend mit ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern um, da bringt jeder<br />
seinen Gaben und Fähigkeiten nach seinen<br />
Möglichkeiten ein, Da ist eine Kirchengemeinde,<br />
die durch ihre Mitglieder,<br />
durch Sie liebe Gemeindemitglieder zu<br />
einer Heimat werden kann, weit mehr als<br />
der konkrete Wohnort <strong>Eibach</strong> vermag.<br />
Wir wünschen uns eine Kirche der Zukunft,<br />
innovativ, reformatorisch, nicht nur<br />
im <strong>Luth</strong>erjahr, fit für das 21. Jahrhundert,<br />
- der neue Kirchenvorstand wird sicher<br />
mit großer Kraft und vielen neuen Ideen<br />
seine Aufgabe beginnen und daran mitbauen.<br />
Ich wünsche allen Mitgliedern und vor allem<br />
der neuen Vertrauensfrau oder dem<br />
Vertrauensmann dazu Gottes reichen<br />
Segen.<br />
Liebe Gemeindemitglieder, ich freue<br />
mich, wenn wir uns bei vielen Gemeinde-<br />
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aktivitäten, beim Gottesdienst, vielleicht<br />
beim Seniorenkreis, beim Kirchencafe,<br />
o.a. sehen.<br />
Veränderung<br />
Zum Schluss noch eine kleine Lieblingsgeschichte<br />
von mir, die mir immer Mut<br />
gemacht hat, wenn ich nicht aus meiner<br />
Haut, oder andere aus ihrer Haut konnten,<br />
und wir uns dadurch das Leben<br />
schwer gemacht haben.<br />
„Eine stachelige Raupe sprach zu sich<br />
selbst: „Man ist was man ist. Man muss<br />
sich annehmen, wie man ist, mit Haut<br />
und Haaren. Was zählt ist das Faktische.<br />
Alles andere sind Träume. Meine Lebenserfahrung<br />
lässt keinen anderen<br />
Schluss zu: niemand kann aus seiner<br />
Haut. Als die Raupe dies gesagt hatte,<br />
flog neben ihr ein Schmetterling auf. Es<br />
war, als ob Gott gelächelt hätte.“ (Lindolfo<br />
Weingärtner)<br />
Liebe Gemeindemitglieder, ist das nicht<br />
ein schönes mutmachendes Bild für unseren<br />
neuen Kirchvorstand? Bodenhaftung<br />
ist wichtig, die brauchen wir, um uns<br />
zu entwickeln, stachelig dürfen wir ruhig<br />
sein, aber Gottes Liebe verändert.<br />
Sollte einmal am Kirchplatz ein Bank stehen,<br />
dann wünsche ich mir in Gedanken<br />
so ein Schmetterling zu sein, der sich<br />
dort hinsetzen und den Menschen zuhören<br />
kann.<br />
Eine frohe, gesegnete Advents- und<br />
Weihnachtszeit wünscht Ihnen<br />
Inge Dietrich<br />
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