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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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eines fahrenden Schülers. 93<br />

dazu hatten, welches mir gemelten Tag schöne Lust gab, daß<br />

ich die Schiff in der See lauffeu und kommen sehen, weil ich<br />

zuvor noch nicht darbey gewesen. Die Heerwagen der Königin<br />

sind alle auf den Lande und zu Warmunde gewesen, da sindt<br />

ihrer 15 bey einander gestanden und stattlichen zugerichtet und<br />

mit rothen englischen Decken und gelben Atlaß verbrämet, mit<br />

schönen königlichen Wappen behafftet. Aus den Seiten der<br />

jungen Hertzogin Brautwagen, so allda in der Kirchen gestanden,<br />

ist sehr schön angerichtet gewesen, die Unterdccke mit<br />

einem rothen Sammet, darüber ein roth englisch Tuch, die<br />

Wappen schön vergüldet, versilbert und mit schönen Farben<br />

gezieret, die Knöpfe am Wagen von Silber übergoldt, alles<br />

Holzwerck schön roth gefärbet, die Ketten und eisern Werck an<br />

den Wagen und Rädern auch alles übergoldt sambt den Rücken<br />

und aller Znbehörnng, darüber man sich wohl verwundern,<br />

soll auf viel Golden, ezliche wollen auf 1000 Gulden die Unkosten,<br />

so drauff gangen, geschätzet seyn.<br />

Des vorgemeldten gantzen Tages ist der Königin Ankunfft<br />

gewartet worden aber nicht geschehen, denn ob sie wohl erst<br />

sehr dienstlichen Wind aus Däunemarck gehabt, so hat er sich<br />

doch umb den Abendt umbgewandt und entgegen kommen,<br />

dadurch sie nicht fortlauffen sondern nur lafsieren müßen.<br />

Sindt mit der Sonnen Untergang drey Schöße zur Lohsung<br />

gethan worden, welche man zu Warmunde hören können, darauff<br />

alsbald Anordnnng geschehen, daß die Schifflcute in Warmunde<br />

hauffeuweis mit ihren Böten oder kleinen Schifflein sich in die<br />

See begeben müßen und der Königin entgegenlauffen, damit<br />

ihr und dem Schiff, darinnen sie gewesen, möchte an dem<br />

Strandt geholffcn werden durch das Rudern, weil sie vom<br />

Winde nicht fort konndten. Es war aber grausam anzusehen,<br />

wann die Schiffknechte mit ihren Boten von den uugestümcn<br />

Wellen also auff und nieder geworffen, daß man zuweilen<br />

weder Schiff noch Menschen gesehen, und wer solches nicht<br />

zuvor gesehen, vermeinet, sie kämen all umb ihr Leben; die<br />

Schiffleute aber, so solcher Schiffarth wohl gewohuet, achten<br />

dies nichts, sondern wagen sich unverzagt hinein. Sie haben

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