Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

92 v. Bülow, Wanderung
Däuuemarck abgelaufen, allda ich von meinem Wirthe H
Kiliano mit ezlichen vertranlichen Sachen zu seinem Herrn
Vetter D. Knupfern hinter Coppenhagen verschickt, ihme cinzuantworten,
wie denn auch geschehen.
Meldung der dähnischen Schieffarth.
Den 5. Iulii bin ich mit einen coppcnhagischen Schiffmann,
Jens Olischen genanndt, der nnr eine offene Schntten
mit roftocker Bier beladen, in Dänncmarck gelanffen, und mit
zween eisern Kasten, so zn Rostock gemacht, abgefertiget. Ich
hab in dieses Schiff und Kasten meine Sachen bracht, nnd
weil das Schiff auf der Warno von der Stadt bis an den
Strand gen Wormünde mählig gehen müßen, bin ich den Weg
die zwo Meilen zu Fuß gezogen und uebcn einem verstörten
und wüsten Kloster weggereiset nnd kommen zn dem offenen
Flecken War münde, welcher am Strande der See liegt und
anch eine Porta und Einlanff der See allda hat, allda die
Schiffe, so in Rostock gehen nnd abgehen, auf die Wiude eiu
jeder Schiffarth abwarten müßen nnd auch ankommen müßen.
Dieses Städtlein ist ein offener Flecken, liegt längst am Waßer,
mehrentheils mit Fischern nnd Schiffleutcu bewohnet; neben
der See anf einem Hügel steht ein hoher Thurm, genanndt
die Leuchte, darnmb daß er täglich den Schifflenten bey der
Nacht leuchtet, daß sie recht Zum Port einlauffcn und sich
darnach richten, wie fie denn die ganze Nacht dazumahl Lichte
darinnen gebranndt haben, sonderlichen weil die Königin aus
Dännemarck ankommen, wie weiter folgen soll.
An knufft der Königin aus Dännemarck.
Zu Warmnnde hab ich den heiligen Abend für dem h.
Pfingsten den ganzen Tag anf mein Schiff abgewartet, welches
auf der Warno dnrch die Nacht ankommen. Diesen Tag und
fast zwo oder drey zuvor war viel der Königin Volck ankommen,
wie denn der Flecken Warmuude Alles damit erfüllet
war und noch täglichen ab nnd zuzog, uud alle Stunden neue
Schiff aus der See ankamen, weil sie sonderlichen guten Wind