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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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eines fahrenden Schülers. 83<br />

haben, auch mit tiefen Graben nnd Manren wohl verwahret,<br />

soll gelegen seyn in den ftargartischen Lande nicht weit von<br />

einem großen See. Von den andern vornehmen Städten,<br />

darinnen ich kommen bin, will ich weiter melden folgende:<br />

Von Rostock der Hauptstadt<br />

deß Landes Meckelbnrges.<br />

In diefe Stadt bin ich kommen den 11. Maji und nach<br />

meinem Schul- und Wandersgesellcn Henrico Kiliano ^), deßen<br />

ich bey der ersten Reife gedacht, gcfraget, welcher sich dazumahl<br />

gleichfam in Wirthstandt und Ehestandt begeben; diefen,<br />

weil ich denselben gleich in feinem Vaterlande daheim angetroffen,<br />

bin ich zur Herberge bey ihm eingekehret, hab auch<br />

bey vier Wochen bey ihm stille gelegen und auf ihn gewartet,<br />

welcher mir gar viel Gutes in feinem Hanfe wegen alter bekannter<br />

und erkannter Frenndfchafft gethan.<br />

Diefe Stadt Rostock ist eine <strong>für</strong>nehme und große Hauptstadt<br />

in mcckelburger Lande, liegt nach der Länge mit lautern<br />

von gebrannten Ziegeln Steinhäusern erbauet, fehr schöne,<br />

große starcke Gebäude nach der alten feestädtischen Art. In<br />

dieser Stadt hat es weite Gcchen und einen großen Marckt,<br />

darauf ein feiner Waßerbrunnen, hat auch ein reiches und<br />

wohlhabendes Volck darinnen, doch nicht alfo hoffärtig, wie zu<br />

Strallsunde, und mit ziemlicher Kleidung, reinlich, doch aber<br />

fonderlicher unbekannter Tracht, sonderlichen verstellen die<br />

Hucken das Weibsvolck sehr, welches sie über die Hauftter<br />

ziehen und vor den Mantel braucheu. In dieser Stadt hat<br />

es vier vornehme Haubtkirchcn, die in der Unterstadt S. Nicolaus<br />

genannt, bey derselben ist eine hohe Spizzen gewesen,<br />

die dazumahl wieder gebauet und mit Schwer gedecket, denn<br />

sie längst nicht zuvor von einem Sturmwinde herunter ge-<br />

32) Er hatte mit demselben, nachdem eine vom Juli 1585 bis<br />

in den Winter dauernde Pest die frankfurter Studenten von dort ver-<br />

trieben hatte, am 25. Mai 1586 seine erste Ncise nach Oestreich an-<br />

getreten.

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