05.01.2013 Aufrufe

Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

78 v. Vülow, Wanderung<br />

Von Strallsundt, auch einer pommrischen<br />

Hauptstadt.<br />

Diese Stadt Sundt oder Strallsundt hat ihren Nahmen<br />

von 8u8Ìon6, einen Herzzogen aus Francken, ^) welcher<br />

sie Ao. 1046 gleichwie auch Franckfurt an der Oder, mein<br />

liebes Vaterland, gebauet hat. Ist eine feine, große und wohlgebaute<br />

Stadt jezt gewesen, mit schönen von gebrannten Ziegeln<br />

Steinhäuser gebauet, aber sehr enge Gaßen, und wird schlammig<br />

darinnen gehalten. In dieser hat es sehr viel Brunnen gehabt,<br />

fast in allen Gaßen; 25) ^ den Orten der Gaßen hat es auch<br />

viel hölzerne Pfäle um die Ende eingeschlagen, köndte nicht<br />

anders verstehen, daß solches geschehen von wegen den Häusern,<br />

damit sie nicht da<strong>für</strong> könten beschädigt werden. In diese Stadt<br />

bin ich kommen auf den Sonnabendt zu Abendt und zu einem<br />

Büchsmacher eingekehret, so gute Leuthlein gewesen und mir<br />

alles Gutes gethan. Diese Stadt hat erst den Barden Seer<br />

zum Fürsten gehabt, jetzt gehörets unter daß Herzogthumb<br />

Wolgast.<br />

Es hat diese Stadt eine vornehme Hauptkirchen gehabt,<br />

welche zwar nicht schön und zierlich ausgebutzet gewesen, wie<br />

ich denn fast in allen Orten des Landes gefunden, es wird<br />

aber alle Sonntage in allen der Gottesdienst mit Predigen und<br />

Sacramentreichen steißig bestellet und also angeordnet, daß wann<br />

die Predigt in der einen ausgewesen, man in der andern angefangen<br />

und also, wer Lust zu Gottes Wort zu gehen gehabt, in<br />

alle kommen mögen. In der obersten Pfarrkirchen, S. Nicolaus<br />

genanndt, hab ich nach vollbrachter Predigt des Raths ernsten<br />

Befehlig ablesen hören, denn ihnen der schärft genug <strong>für</strong>bracht<br />

vom Prediger worden, alß<br />

erstlichen soll Niemandt vor der Predigt in den Häusern<br />

oder Kellern Gäste sezzen, noch bey Gesöff aufhalten.<br />

24) Anmerkung derselben alten Hand: „i-0etiu8 vom Sund, der<br />

dabei ist, und Stralen, i. 6. Bogenschuß."<br />

25) Vgl. Brandenburg, die Anstalten zur Versorgung Stralsunds<br />

mit Wasser, S. 15 u. 28.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!