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Caminer Bischöfe. 3
Bugenhagcn, angeboten; dieser lehnte aber ab und jetzt wurde
Bartholomeus Suave als erster evangelischer Bischof eingefetzt.
Die Schlacht von Mühlberg 1547 brachte der evangelischen
Sache große Gefahr. Was half es, daß die pommerschcn Abgesandten
gleich nach der Schlacht ihre gelben Feldzeichen, das
Bundeszeichen der Schmalkaldener, versteckten nnd die rothen,
die Farbe der Kaiserlichen, umhingen ^). Kaiser Carl V. war
in gewaltigem Zorne und befahl dem Caminer Capitel, den
Bifchof Snave wegzujagen. Es taucht jetzt ein Streitpunkt
auf, der den pommerschen Herzögen später viel zu schaffen
machte. Der Kaiser behauptete nämlich und fand bei dem
Domcapitel des Caminer Bisthums williges Gehör, daß dieses
Bisthum reichsnnmittelbar sei und deshalb zu Kaiser und
Reich ein innigeres Verhältniß, unabhängig von den pommerschen
Landcsfürsten, aufrecht zu erhalten habe. Die Gefahr
war für die pommerschcn Herzöge groß, wenn es gelang,
das Bisthum ganz von ihrem Einflüsse zu emancipiren nnd
wiederum fanatifche Katholiken oder fremde Fürstensöhne als
Bischöfe hierher zu schicken. Es läßt sich übrigens dieses Streben
nach Rcichsunmittclbarkeit in der weiter folgenden Gcfchichte
des Bisthums wiederholt spüren, doch wurde die Gefahr
der Entfremdung noch glücklich abgewandt. Der anf den abdicirenden
Bartholomens Suave folgende Bifchof Martin von Weyher
war wiederum evangelisch und ein Unterthan der pommerschen
Herzöge. Es zeigt aber der Episcopat dieses Bischofes recht
grell die Anomalien der damaligen Zeit, „nnr in der Begriffsverwirrung
der damaligen Zeit, in der Aussicht auf das Concil
zn Trident" konnten dergleichen Dinge gefchehen, daß ein
evangelischer Bischof vom Papste bestätigt wurde. ^) Die Vorgänge
nach der Schlacht von Mühlberg, die Wahrnehmung,
daß auch Bifchof Martin von der verlockenden Aussicht auf
Reichsunmittelbarkeit geblendet, znsammt seinen Stiftsständcn
übermüthig und selbstbewußt wurde, so daß er „Seiner Gna-
5) Varthold a. a. O. IV, 2, Seite 329.
6) Ebenda Seite 343.