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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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eines fahrenden Schülers. 73<br />

12. Zum Zwölfften und Leztm sollen Bier-« und Weinschencken<br />

auch gute volle Maß geben.<br />

Es sind wohl andere Artickel mehr angezeiget, diese hab<br />

ich nur als die vornehmsten uud wichtigsten gemercket, darauß<br />

zu mercken, wie eine seine politische Ordnung der gemeinen<br />

Stadt zum Besten allda gehalten wird. ^)<br />

Diese Stadt ist noch ziemlichen feste gebauet und verwahret<br />

gewesen mit Mauren und tieften Graben, neben dem<br />

Stadtgraben hat der Fürst auch einen seinen Lustgarten, sehr<br />

schön zugerichtet, mit lieblichen wohlriechenden Kräutern uud<br />

Bluhmen, alles in lustige Spatziergänge geordnet, mit schönen<br />

abgerichteten Lauben von srembden Früchten, darunter man<br />

wie in Loben gehen können. Auch ist darinnen gewesen ein<br />

schönes geziertes Lusthauß, darinnen auch verborgene Wasserquellen<br />

zu besprengen werden gewesen seyn, wie man in den<br />

<strong>für</strong>stlichen Specercyen und Lustgarten findet, darein ich zwar<br />

nicht kommen, sondern auf dem Walle der Stadt man es alles<br />

sein hinein und überseheu können, weil er hart an den Graben<br />

und Wall der Stadt gelegen gewesen. Ein großer Handel<br />

und Wandel der Kauffmannschafft wirdt allda getrieben, denn<br />

aus der Ostsee oder Hafen oder baltischen See daran stoßen<br />

thut, darinnen neben der Stadt der Oderfluß gefallen, auf<br />

welchem aus der Ostsee zu Schiffe biß an die Stadt iu ihren<br />

Port lauffen können, wie denn dazumahl in die dreyhundert<br />

Schiffe klein und groß bey der Stadt gewesen und täglichen<br />

aus den Seestädten, Dännemarckt, Norwegen, Schottland und<br />

andern Oerten dahin kommen, daran man seine Lnst zu sehen,<br />

wie ich denn zuvor noch keine solche Schiffe gesehen, alß allda<br />

sind mir die ersten Seeschiffe <strong>für</strong>kommen; aber ein sehr wüstes<br />

und wildes Gesindlem ist es umb die Schiffleute, von welchen<br />

weiter an andern Orten mehr soll Meldung geschehen.<br />

") Dieser Gebranch des öffentlichen Verlesens der Vürgerordnung<br />

hat sich bis in die Zeit der preußischen Herrschaft erhalten nnd ist erst<br />

1724 abgeschafft worden. Thiede, Chronik von Stettin Seite 817.<br />

Anderwärts, z. V. in Anclam, wurde die Bursprake am Sonntag vor<br />

Martini verlesen. Stavenhagen, Beschreibung von Anclam, Seite 43 ff.

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