Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

72 u. Vülow, Wanderung
umb Glock eins aus den Marckt bey den Rathhauße finden
sollen, und wird solches vom Nathhauß herilnter dnrch den
alten regierenden Bürgermeister abgelesen, und weil gleich zn
der Zeit der Nath verändert, so wird der ncuregierender Bürgermeister
der Gemein neben den andern Rathherren angemeldet
und folgende Punkte jährlichen wiederholet:
1. Als erstlichen soll ein jeder Bürger nnd Einwohner
der Stadt seinen Geschoß vor Palmarum ablegen.
2. Soll kein Bürger einen Frembden nnd Ausländischen
ohne des Raths Vorwitzen auf- und annehmen.
3 Es soll ein jeder, der einen ledigen Ort oder Vaustadt
in der Stadt hat, bey Verlust deßelbigen wiederumb in Jahr
und Tag aufbauen.
4. Auch soll kein Bürger oder Nierschencke seinen Keller
für Glock zehn eröffnen, noch Zechgäste unter der Kirchen
sezzen.
5. Es soll ein jeder Nachtbahr biß zum andern die
Gaßeu saubern und rein halten, auch keine Schweine daheime
behalten und in den Gaßen auf und nieder lauffen laßen, wo
sie nicht auf Straffe eingesperret sollen werden.
6. Es soll anch ein jeder Bürger daß Feuer wohl verwahren
und gute Achtung drauff haben, die Schaurstein aufmäuren
und täglichen reinigen lassen, wofern ihm das Hauß
nicht zugeschlagen werden soll.
7. Auch soll eiu Jeder Achtung dranff geben, wem er
hauße und Herberge.
8. Es soll sich ohne Ursachen nach zehen Schlagen in
der Nacht auf der Gaßen Niemand finden und sich antreffen
lassen.
9. Niemandt soll außer der Stadt auf dem Lande vorkauffen,
bey Straff 10 fl. Reinnischs.
11). Anch soll kein Bürger sich unterstehen, frembde Bier
zu schencken.
11. Der Holzung zu hauen oder beschädigen in den
Püfcheu und Wäldern aufs allergeriugste soll sich Niemandts
unterstehen bey verfallener Leibesstraffe und Halßbruche.