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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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eines fahrenden Schülers. 71<br />

Lustgarten gehet, in welchen auch der Gottesdienst verrichtet. ^)<br />

Es hat auch in dieser Stadt ein wohlbestalltes Gymnasium<br />

und Fürstenschule, darinnen viel Studenten ihre Auffenthaltung<br />

haben und gelahrte, feine Leute erzogen worden. Der Landes-<br />

<strong>für</strong>st hat auch sein Hofflager und Hoffhaltung darinnen, wie<br />

er denn auch ein wohlerbauetes Schloß und Burg daselbsten<br />

hat, führet aber nicht fo überaus große Hoffhaltung. Außer-<br />

halb der Stadt, einer Viertelmeilen davon, liegt noch ein<br />

schönes <strong>für</strong>stliches Hauß, die Oderburg genannt, darinnen<br />

die alte Hertzogen ihre Hoffhaltung gehalten, ist fein zierlicher<br />

und herrlicher gebauet, denn in der Stadt gewesen; der alte<br />

Hcrtzog mit sambt seinem Gemahl sind in schönen, weisen<br />

Marmelstein ausgehauen gewesen und ihre Statur an das<br />

Schloß eingemauret gewesen; darneben einen lustigen Thier-<br />

garten, welcher mit einem hohen Zaum umbzäumet, daß die<br />

wilden Thiere nicht herauß lauffen können. ^) Ich hab in dieser<br />

Stadt einen Landsmann angetroffen, Daniel Gottschalck genanndt,<br />

eines Pfarrherren Sohn von Lohse, bey welchem ich mich der<br />

Zeit auffgehalten, der mir gute Landsmannstreu bewiesen, weil<br />

ich bey ihm gewesen, der mich auch in der Stadt herumb-<br />

geführet und derselben Gelegenheit innwendig und auswendig<br />

gezeiget und berichtet. .<br />

Auf den Sonntag Misericordias domini haben sie einen<br />

alten Gebrauch gehabt, der Stadt Willkühr abzulesen oder die<br />

Bürger-geradung, wie sie es nach ihrer Landsart gencnnet,<br />

welche ich auch mit angehöret. Gehet damit also zu: In<br />

allen Kirchen wird es erst vermeldet, daß sich alle Einwohner<br />

'2) Die St. Peter-Paulskirche. Der herzogliche Lustgarten ist<br />

auf den älteren Stadtplänen angegeben, er lag zwischen dem Mühlenund<br />

Frauenthor und gab bei den schwachen Versuchen der städtischen<br />

Befestigung 1622 bis 1630 Ursache zu Verhandlungen zwischen der<br />

Stadt und dem Herzog. (Staatsarchiv zu Stettin: Stett. Arch. ?. I.<br />

Tit. 124. Nr. 42.)<br />

'^) Herzog Johann Friedrich führte von auswärts Wild ein znr<br />

Besetzung seiner Wildbahncn und mag er oder anch Herzog Barnim<br />

d. ä. solches auch nach der Oderburg gebracht haben.

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