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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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62 o. Bülow, Wanderung<br />

und fremde Getränke, von denen der arme fahrende Schüler,<br />

der bisher nur die schmale Kost seines srankfnrter Eonventes<br />

oder die Brocken vom Tische mildthätiger Wirthe gekostet, vorher<br />

keine Ahnnng gehabt hatte, und die ihm daher vortrefflich<br />

zufagten. Von den mancherlei Seefischen waren ihm Meerschweine<br />

„ein fettes, süßes, liebliches Essen", bergische Bntten<br />

aber, anf dem Rost geröstet, oder znm Trunk ans Kohlen gebraten,<br />

fand er ein „herrenesfen" ; dazu kamen die kostbaren<br />

fremden Weine, die des Wirthes Freigebigkeit ihm zn schmecken<br />

verstattete, Alacant, Bastard, Malvasier, und andere gewürzte<br />

Getränke.<br />

Von Greifswald aus besuchte unser Reisender Stralsund<br />

und Barth, und gelangte alsdann über Damgarten nach<br />

Rlbnitz in Meklenburg, welchem Lande ein besonderer Abschnitt<br />

gewidmet ist, in dessen Einleitung er Alles erzählt, was ihm<br />

von den mythischen Bewohnern des Landes, ihren Fürsten und<br />

ihrer Religion bekannt geworden war. Es darf nns nach dem,<br />

was Franck über sein eigenes Vaterland und dessen Vorgeschichte<br />

berichtet, nicht befremden, daß er zwischen Meklcnburg<br />

und Alexander dem Großen eine nahe Verbmdnng herzustellen<br />

weiß, zu der der berühmte Bucephalus das Mittelglied bildet;<br />

auch nicht, daß Vineta, das sagenhaste, von Pommern Hieher<br />

verlegt wird. Da<strong>für</strong> erfahren wir aber nebenher aus seinen<br />

Beobachtungen manches Interessante. So fällt es ihm in<br />

Meklenburg als etwas Fremdes auf, daß man den Torf<br />

stach und als Brennmaterial anstatt des oort seltenen und<br />

kostspieligen Holzes benutzte; auch die Licenz, die er in den<br />

dortigen Badestnben fand, befremdete nnd erschreckte ihn so,<br />

daß er meinte, unversehens in unsittliche <strong>Gesellschaft</strong> gerathen<br />

zu sein und eilends die Flucht ergriff, von der ihn erst der<br />

Bademeister unter Hinweis anf die allerdings leicht mißzudeutende<br />

Landcssitte wieder zurückholte. Das öffentliche<br />

Badewesen war nicht nur hier, sondern überall anf einem<br />

Punkte angelangt, der die gröbsten Ausschreitungen möglich<br />

machte, so daß die Obrigkeit sich an vielen Orteil veranlaßt<br />

sah, die in ihrer ersten Einrichtung sehr löblichen Anstalten

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