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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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eines fahrenden Schülers. 61<br />

und nicht in dem am rechten Ufer der Oder gelegenen, von<br />

ihm gar nicht erwähnten Greifenhagcn blieb, ist nicht ersichtlich.<br />

In Garz kommt er zum ersten Mal, wie es scheint,<br />

mit Schiffern in Berührung, „ein wüstes Volk, saufen den<br />

ganzen Tag", nehmen ihn aber unentgeltlich mit nach Stettin,<br />

der ersten Seestadt, die er zu sehen bekommt, und die ihm<br />

auch mit ihrem Handel uud Wandel, mit dem regen kaufmännischen<br />

Treiben, den 300 Schiffen im Hafen, den vielen<br />

Fremden, die er sieht, gewaltig imftonirt. Er besucht die<br />

Kirchen, das herzogliche Schloß, aber auch die Oderburg mit<br />

dem Thiergarten, von dem man sonst wenig weiß, und setzt,<br />

nachdem er Alles besehen, seinen Weg über Neckermünde und<br />

Anelam nach Greifswald fort, Städte, welche ihm schon durch<br />

ihre Bauart nach „seestädtischer Manier" bemerkenswerth erscheinen.<br />

Den jungen Theologen ziehen überall die Schulen<br />

an, in Greifswald natürlich die Universität, doch fällt sein<br />

Urtheil über letztere etwas geringschätzig aus. Die Gebäude<br />

sowohl wie die Frequenz imponirten ihm wenig, ja auch das<br />

Vier erschien ihm mit der Absicht gebraut, daß es den Studenten<br />

nicht die Köpfe turbire. Auf das Vier richtete unser<br />

Reisender überhaupt seine Aufmerksamkeit mit einer gewissen<br />

Vorliebe, war er doch von Jugend auf an den Geschmack des<br />

heimathlichen Gebräus, des „Püffels", gewöhnt. In Stettin<br />

ist es das Vitterbier, in Pasewalk die Pasanelle, die Biere der<br />

andern Städte tragen keine besonderen Namen, werden aber<br />

wie in Garz, Anelam, Greifswald, Stralsund und Barth alle<br />

wohlschmeckend, gesund, ja sogar das letztere „sehr herrlich"<br />

gefunden. Tas berühmteste scheint ihm das stralsunder Bier<br />

zu sein; Greifswald kommt, wie gesagt, schlecht weg mit dem<br />

eigenen Gebräu, doch giebt es da<strong>für</strong> dort gute fremde Viere<br />

und spanischen Wein. In Meklenburg wird das rostocker<br />

Bier gerühmt, das weithin ausgeführt wird, das güstrower<br />

aber, der Kniesenact, ist „trübe wie Lchmjauche", dazu ein<br />

gewaltiger „Kopfreißer". In Rostock, wo Franck bei einem<br />

alten Unwersitätsfreunde ciulogirt war, hatte er auch Gelegenheit<br />

zu culinarischeu Studien. Er fand dort seltsame Speisen

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