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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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60 v. Bülow, Wanderung<br />

indessen läßt sich auch aus Francks Erzählungen viel schätzbares<br />

Material entnehmen, grade weil sie das Leben und<br />

Treiben der niederen Volksklassen schildern, mit denen der<br />

Reisende vorzugsweise verkehrte.<br />

Von den vier Reisen des Michael Franck nach Wien, nach<br />

Dänemark, nach den deutschen Universitäten Wittenberg, Leipzig,<br />

Jena, nnd endlich nach Italien interessirt uns nur die zweite<br />

näher, weil den Erzähler sein Weg dnrch Pommern führte;<br />

doch wird es genügen, wenn ich im Folgenden auch nur den<br />

auf dieses und das benachbarte Meklenburg bezüglichen<br />

Theil wiedergebe, und den Aufenthalt in Dänemark, sowie die<br />

Rückreise über Lübeck, Hamburg, Lüneburg, Braunschweig,<br />

Magdeburg ?c übergehe. ^)<br />

Nachdem der Verfasser in der lcbnsischcn Vorstadt Frank«<br />

fnrts eine kurze Zeit den Schuldienst versehen hatte, wandte<br />

er sich nochmals den Studien zu, „biß ins dritte Jahr anno<br />

^590, allda ich mit Rath und Willen meiner Eltern wiederumb<br />

in andre Oertcr und Landschafften mich zu begeben, etwaß<br />

Weitcrs zu sehen und zu erfahren, habe mich hernacher auf<br />

meine Reise geschicket, nieine äupoiiootii^in zusammengeschlagen<br />

und mich in dem Frühling, da die allerlnstigste Zeit ist, aufgemachet<br />

und also die andere Reise in Gottes Nahmen <strong>für</strong><br />

mich genommen, meines Glücks dadurch hoffende und suchende."<br />

Sein Reifeziel war Dänemark; ob er dort etwas <strong>für</strong> seine<br />

Zukunft zu erreichen hoffte, oder ob bloße Wanderlust ihn<br />

trieb, läßt sich mit Bestimmtheit nicht sagen; auf ersteres deutet<br />

eine kurze Aeußerung am Schluß seines Aufenthalts in<br />

Dänemark, wonach er dort feine „Gelegenheit nicht antreffen<br />

können" nnd sich deshalb ans den Rückweg machte.<br />

Ueber Küstrin und Königsberg gelangte er nach Pommern,<br />

verirrte sich aber gleich nach Ueberschreiten der Grenze<br />

im Wald und Morast, so daß er erst spät sein Nachtquartier,<br />

Garz a. O., erreichte. Warum er überhaupt dort nächtigte<br />

7) Andre Theile dieser Reisebeschreibung habe ich in den Magdbg.<br />

Gesch. Vl. 13. Jahrg. (1978), S. 357 ff. nnd im Bär 1879, S. 44 ff.<br />

veröffentlicht.

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