Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

Cöslin und die letzten Caminer Bischöfe
aus herzoglichem Stamme )
von
Di-. Rudolf hanncke, Gymnasiallehrer in Cöslin.
Das pommersche Bisthum, seit der Verlegung des Bischof-
sitzes nach Camin gewöhnlich Visthum Camin genannt, nm-
faßte von dem unter dem Namen der Pommerschen Herzog-
thümer sich die Ostsee entlang hinziehenden Küstenrande im
Reformationszeitalter fast den sechsten Theils. Vom Camft'schen
bis zum Buckow'schen See gehörte ein breiter Strich der Küste
zum Visthumsgebiete und daran setzte sich südwärts ein ebenso
stattlicher Herrschaftsbezirk, dessen Abgrenzung eine in der Rich-
tung des Gollenberges südöstlich gezogene Linie und ans der
andern Seite etwa Radue upd Kautelbach u. s. w. bildeten.
Abgetrennt von dieser Hauptmasse des bischöflichen Gebietes
waren noch um Gülzow, Naugard und Massow herum ansehn-
liche Besitzungen und der Dombezirk zu Camin gab endlich
diesem bedeutenden Ländercomplex den Namen. Colberg, Cös-
lin , Bublitz, Cörlin waren außer deu schon genannten Ort-
schaften der westlichen Gebietshälste die Städte des Visthums.
Das Zeitalter der Reformation brachte für die nord-
deutschen Bisthümer durchgreifende Wandelungen. Mit der
1) Die Abhandlung erschien znerst als Gymnasialprogramm l877
und kommt ietzt, mit Aendernngen und Erweiterungen versehen, noch
einmal zum Abdruck.
2) Sell, Geschichte des Herzogtums Pommern. 1819. II, Seite 293.
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