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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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Caminer Bischöfe. 49<br />

stiftischen Lande den Schmerz um den beliebten und hoffnungsvollen<br />

Fürsten theilte und an den Tag legen wollte. Die Aussichten<br />

in eine düstere Zukunft ließen den Schmerz um den<br />

früh Hingeschiedenen doppelt herb erscheinen. ^)<br />

Es ist interessant, daß gerade in diesen letzten Zeiten eines<br />

selbstständigen Caminer Bisthums die Zahl der Bewerber um<br />

den Bischofstuhl sich erheblich mehrte. Die Könige von Polen<br />

und Dänemark hatten <strong>für</strong> ihre Prinzen ein Augenmerk auf<br />

das Bisthum geworfen und namentlich der erstere bemühte sich<br />

sehr energisch <strong>für</strong> seinen damals neunjährigen Sohn Carl Ferdinand<br />

um die Bischofswürde. In Rom intriguirte ein Salzburger<br />

Domherr; 164) Mx hgZ Caminer Capitel blieb dem<br />

Greifenstamme treu und entnahm von dort die Nachfolger feines<br />

Bischofs Ulrich. Es war, als wenn alle noch lebenden<br />

Sprossen des pommerschen Herzogshauses jetzt sich ihren Antheil<br />

an dem Caminer Bisthum wahren wollten. Noch bestanden<br />

die beiden Herzogslinien Stettin und Wolgast, beide<br />

aber repräsentirt durch kinderlose Herzoge; in Stettin herrschte<br />

Vogislav XIV., in Wolgast Philipp Julius. Es fand nun<br />

eine Einigung zwifchen den beiden in der Art statt, daß Bogislav<br />

als Bifchof erwählt und eingesetzt, ihm aber als Coadjutor<br />

Philipp Julius, der auch 8000 Gulden jährlich aus den<br />

Bisthumseinkünften bezog, an die Seite gestellt wird. Daneben<br />

wird dann noch dem Neffen Bogislavs, dem Sohne seiner<br />

Schwester Anna, Ernst Bogislav von Croy, die Eventualsuccession<br />

zugesichert^) Mch Bogislav wird in Cöslin<br />

wiederholt gewesen sein^); aber ein Residenzleben, wie unter<br />

seinen Vorgängern, hat Cöslin nicht mehr gesehen. Einmal<br />

war Vogislav zugleich Herzog in Stettin und gab bei der<br />

in) Micrälius Seite 93 ff. enthält eine umständliche Beschreibung<br />

der Bestattungsceremonien.<br />

^) Rango a. a. O. Seite 125.<br />

'65) Sell IH, Seite 311.<br />

'66) In v. Naumer: Die Insel Wollin, Seite 211 steht, allerdings<br />

ohne Angabe der Quelle, die Notiz: daß Bogislav sich in der letzten<br />

Zeit seines Lebens „nach Cöslin retirirt habe".<br />

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