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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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44 CöZlin und die letzten<br />

Gesandtschaften, mnßte Ulrich <strong>für</strong> seinen kränklichen Bruder<br />

das Willkommentrinken übernehmen, „was S. F. G., Wenns<br />

von nöthen that, Ziemlich stark vermochten." ^ ^e Waidmannslnst<br />

ließ den Herzog bisweilen die Morgenpredigt versäumen,<br />

was er durch Strafgelder büßen mnßte: da<strong>für</strong> war<br />

aber sein Auge auch so geübt, daß er beim Vogelschießen, an<br />

dem sich der leutselige Prinz betheiligte, oft Schützenkönig wnrde.<br />

Die Ungezwungenheit seines Verkehrs, die voll Hainhofer hoch<br />

gepriesen wird, ging sogar manchmal etwas zn weit, wie er<br />

denn aus einer Neife den garstigen Hosnarren Mitschi in sein<br />

eigenes Schlafzelt anfnahm. In allem aber, was Ulrich that,<br />

prägt sich eine liebenswürdige Fröhlichkeit aus, „der fröhliche<br />

Junker" wird er genannt und es kennzeichnet ganz sein Temperament,<br />

daß er anf dem Schlosse seiner Tante in Vollin den<br />

nm einen Verwandten trauernden Hainhofer zum „Rayen"<br />

auffordert mit der Bemerkung: anch er müsse um feinen jüngst<br />

verstorbenen Brnder Georg trauern, „aber durch clagen und<br />

trauren künden wir sie doch nit wider lebendig machen."<br />

Es war eine eigenthümliche Fügung, daß ein so „fröhlicher"<br />

Fürst die Visthumsregiernng gerade in einem Jahre<br />

übernahm, das die thränenreichste nnd nnglücklichste Periode<br />

der deutschen <strong>Geschichte</strong> einleitet. Iohanni 1618 wnrde Ulrich<br />

zum Bischof „inftallirt" nnd etwa sechs Wochen zuvor hatte<br />

sich auf dem Prager Hradschin jenes Ereigniß zugetragen, das<br />

man als den Anfang des dreißigjährigen Krieges bezeichnet.<br />

Allerdings sehen wir, daß das Elend des Krieges nur allmählich<br />

um sich griff und daß während der kurzen Negieruug<br />

Bifchof Ulrichs sich erst die Wolken am Horizont sammeln sollten,<br />

aus denen das verheerende Gewitter über Pommern später<br />

losbrach. Ulrich hatte gleichzeitig das Amt Nenstetnn bei dem<br />

Tode seines Bruders erhalten; eigentlich war nach der Erb-<br />

l") Obgleich es an dem Stettiner Hofe verhältnißmäßig solider<br />

zuging, zog das häusige Bescheidtrinken dem Süddcim'chcn doch die<br />

Krankheit des „Schwindels" zn. Herzog Ulrich verchnc ihm zum Ab:<br />

schied einen Becher „ohn ain Boden". A. a. O. Seite 130.

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