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C aminer Bischöfe. 43
Gleiche läßt sich von der Regierung des nun folgenden Bischofs
sagen, des letzten, der dauernd in Cöslin seinen Wohnsitz genommen
hat.
Ulrich, das zehnte Kind ans der ersten Ehe Bogislavs
XIII. und der jüngste der fünf Brüder (ein sechster starb
früh), war den 12. August 1589 geboren nnd dann zn Wolgast
mit seinem Vetter Philipp Inlius erzogen worden. Der
Tod seines Vaters 1606 ließ seine Brüder nnd die Landstände
feste Beschlüsse über seine Zukunft fassen. Er sollte zuuächst
uoch in Greifswald studiren, erhielt eine jährliche Apanage von
5000 Gulden nnd ansehnliche Unterstützungen zugesichert, wenn
er zum Abschluß seiuer Bildung die übliche große Reise machen
würde. ^) ^^ Ai'lmä tour" trat Ulrich von Tübingen, wo
er seine Universitätsstndicn fortgesetzt hatte, im Frühling 1609
an, er durchreiste Italicu, Frankreich uud Spanien, sah in
Paris die Ermordung Heinrichs IV. mit an nnd kehrte, nachdem
er noch England uud Schottland besncht hatte, 1610 nach
Stettin zurück. ^") Von jetzt lebte der apanagirte Prinz bei
seinem ältesten Brnder Philipp bis zu dessen Tode im Jahre
1618. Wir sind ans das genaueste von dem Leben nnd Treiben
des jungen Herzogs unterrichtet durch Philipp Hainhofer,
der im Jahre 1617 in geschäftlichen Angelegenheiten den Stettiner
Hof besuchte, über einen Monat lang das Hofleben beobachten
konnte und darüber ein ausführliches Tagebuch niederschrieb.
^) Herzog Ulrich wird von Hainhofer geschildert „als
ein schöner, starker, heroischer nnd höflicher, sondern auch in
Ritterspielen, im Maneggiren der Pferd und in anderen exercitiis
ein dapfercr, geübter Herr, gueter Waidmann und gar
gewiser Schütz, fein gcstudiert, frembde Sprachen gelchrnet." ^^')
Bei den üblichen Zechgelagen, wie z. V. beim Empfang von
'") Barthold a. a. O. Seite 457; vorher Sell III, Seite 443.
'") Barthold Seile 4M. Briefe eristircn „an den lieben Bruder
Franz vom Meere" in Ledebnrs Archiv Xlll.
"5) In Baltische Etndien II, 2 abgedruckt,
'" a. a. O. Seite MI.