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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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42 Cöslin und die letzten<br />

berg mußte zu der aufgebotenen Aeinen Heeresmacht fünfzehn<br />

Mann stellen und diefelben einen Monat lang auf seine Kosten<br />

unterhalten. ^8) Abgesehen von dieser kriegerischen Episode<br />

führte Bischof Franz ein ruhiges, unangefochtenes Leben „auf<br />

seinem <strong>für</strong>stlichen Hause Cöslin."^) Ag machte plötzlich der<br />

Tod Philipps am 3. Februar 1618 seiner Visthumsregierung<br />

ein Ende und führte ihn nach Stettin, wo er noch zwei Jahre,<br />

bis zum 27. November 1620, „den Ort Stettin" regiert hat.<br />

Ueberfchauen wir noch einmal die Bisthumsregierung<br />

Franzens, so müssen wir doch das Urtheil Bartholds, der ihn<br />

„einen Bischof nach dem Schlage Christians von Braunschweig<br />

nennt, ^") zu hart nennen. Man wird in seiner Regierungs-<br />

zeit zwei Perioden unterscheiden müssen, die etwa durch seine<br />

Heirath geschieden sind. Namentlich in der Zweiten Periode<br />

erscheint Franz als ein sich seiner früheren Abenteuersucht und<br />

wilden Lebensweise begebender Fürst, der seinen Regierungs-<br />

geschäften unverdrossen oblag, fo daß feine Emsigkeit des Arbei-<br />

tens uud herablassende Leutseligkeit gegen die Bittsteller gerühmt<br />

wird. ^) Dem kirchlichen Eifer, den er als Bischof bewiesen<br />

-hat, steht leider die Grausamkeit, mit der er später in dem be-<br />

rüchtigten Hexenprozeß der Sidonie von Bork vorging, schroff<br />

gegenüber. Um Wissenschaft soll er sich nicht sonderlich ge-<br />

kümmert haben — hat er doch beabsichtigt, das Stettiner<br />

Pädagogium in einen Pferdestall zu verwandeln;^) ____ M^<br />

Waffen, Pferde und das Kriegshandwerk waren die Gegen-<br />

stände seiner Neigung. Immerhin hat seine Residenz Cöslin<br />

dem längeren Aufenthalte diefes Vifchofs einen großen Auf-<br />

schwung ihres materiellen Wohlstandes zu verdanken und das<br />

in) Riemann a. a. O. Seite 390. Um dies hier gleich zu er<br />

wähnen, so mußte das Stift nach der Anlage von 1557 zum Reiche<br />

6 Mann zu Roß und 28 zu Fuß stellen, was monatlich Kosten von<br />

184 si. ergab. Sell a. a. O. III, Seite 512.<br />

in) Urkunde <strong>für</strong> Anton Schlieff, Schöttgen Pommerlaud Seite 512.<br />

!") a. a. O. Seite 481.<br />

l") Nach Sell III, Seite 181.<br />

!42) Sell a. a. O.

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