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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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<strong>Geschichte</strong> des pommerschen Schulwesens<br />

Die Deutschlehrer recrutirten sich oft aus recht verschie-<br />

denen Verufsclassen. In den bereits angezogenen beiden Acten-<br />

stücken kommen vertriebene Geistliche und Lehrer, auch Studenten,<br />

wiederholt als Inhaber einer deutschen Schule in Stettin vor;<br />

einer unterschreibt sich als „Teutscher Schul- vnd Rechen-<br />

meister, auch Buchhalter vnd Creutzbruder." Nach Cramers<br />

Kirchenchronikon IV, Cap. 34 am Schluß war 1605 der Pastor<br />

Ioh. Middelsteth Zu Scheuue und Schwarzow zugleich deutscher<br />

Schulmeister und Küster an S.. Nicolai in Stettin. Den<br />

Küstern an dieser und der Iacobikirche war das Halten einer<br />

deutschen Schnle von jeher gestattet.<br />

Die Mädchenschule.<br />

Die Mehrzahl der weiblichen Jugend ist im Mittelalter,<br />

einige Unterweisung in der Religion ausgenommen, ohne<br />

irgend Unterricht selbst in den Elementargegenständen aufge-<br />

wachsen. Daß es einzelne Frauen gab, welche Latein sprachen<br />

und schrieben, ist kein Beweis dagegen, ebensowenig wie die<br />

Existenz von Schulen in den Nonnenklöstern, denn der in<br />

diesen ertheilte Unterricht wird sich eben auf das Erlernen von<br />

Gebeten, geistlichen Liedern und dergleichen beschränkt haben.<br />

Von fest organisirten Mädchenschulen gleich den deutschen<br />

Schreibschulen <strong>für</strong> Knaben findet sich im Mittelalter deshalb<br />

nichts, weil das Bedürfniß nach denselben nicht empfunden<br />

ward. Dagegen sind Beispiele vorhanden, daß Mädchen hie<br />

und da die unteren Classen der Knabenschulen besuchten.^)<br />

Auch die pommersche Kirchenordnung von 1563 weiß<br />

„Van Iungfruwen Scholen" nur wenig zu sagen. Sie be-<br />

stimmt ganz kurz: „In groten Steden schölen Iungfruwen<br />

Scholen syn, vnd schal de Radt mit dem Pastore bestellen<br />

Godtfrüchtige ehrliche Personen, die sie lesen vnde schriuen<br />

lehren." Die an diesen Schulen fungirenden „Scholmeisters<br />

45) Kriegk, Deutsches Vürgerthnm im Mittelalter, Neue Folge,<br />

1871, Seite 78.

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