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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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von Di'. v. Vülow. 353<br />

von der Expomrung der ciceronianischen Briefe gehabt<br />

haben, ein sehr geringer gewesen sein, da nach des Rectors<br />

Aussage vom Jahre 1598 die Knaben daselbst im Sommer<br />

„eins Theils die Gußelen, eins Theils die Schweine, eins<br />

Theils die Kelber, eins Theils die Kühe, eins Theils die<br />

Ochsen hüeten; eins Theilß müßen die Pstuch treiben." Es<br />

ist nicht anzunehmen, daß die Gänse und Kälber besser gediehen,<br />

wenn sie ciceronianisch gehütet wurden. Virgils Bucolicen<br />

dürften eher am Platze gewesen sein, wurden aber nicht in<br />

Labes tractirt. Ueberall, auch wo dies nicht besonders be-<br />

merkt ist, wird die von Ioh. Sturm besorgte Auswahl der<br />

Briefe des Cicero benutzt worden sein; so außer in Labes<br />

noch in Golnow, Wollin, Treptow und Wolgast.<br />

Auch der auffallenden Benutzung des Terentius lag<br />

etwas von dem Gedanken zu Grunde, daß die todte Sprache<br />

erfahrungsmäßig, wie die Muttersprache, gelernt werden solle;<br />

da hatte allerdings die in den Komödien repraesentirte Con-<br />

versationssprache einen besonderen Werth. Man las dieselben<br />

in Wollin, Treptow, Golnow und Wolgast. Ueber das Schlüpfrige<br />

dieses Schriftstellers half man sich hinweg, so gut oder so<br />

schlecht es eben ging.<br />

Virgil und Ovid werden zwar in der Kirchenordnung<br />

von 1563 <strong>für</strong> die vierte (höchste) Classe empfohlen, doch sinde<br />

ich sie nur wenig in den Schulen der kleineren Städte im<br />

Gebrauch; von ersterem las man die Bucolicen in Wollin<br />

und Wolgast, von letzterem die Tristi en in Treptow, vielleicht<br />

auch in Wolgast.<br />

Dagegen kommen die Fabeln des Aesop, namentlich<br />

in der von Joachim Camerarius besorgten lateinischen Ueber-<br />

setzung vielfach vor. In Wollin, Wolgast und Treptow wurden<br />

sie in der zweiten Classe getrieben.<br />

Die aus dem vierten Jahrhundert stammende, unter dem<br />

Namen äistioliH (^tonis bekannte und im ganzen Mittel-<br />

alter hochgeachtete Sftruchsammlung in Prosa und Versen wurde<br />

in den Schulen von Wollin, Treptow, Wolgast und Labes ge-<br />

braucht; die loci oominunsä des Niederländers Johann

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