Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

von I)r. v. Vülow. 335
Verbesserung desselben hingegeben haben, denn der Visitationsabschied
von Wollin scheint eingehender und detaillirtcr verfaßt zu
sein als der stralsnnder. Wir müßten, um die Samenkörner evangelischen
Schulwesens, welche Bugenhagens Hand in den vaterländischen
Boden senkte, genau kennen zu lernen, vor Allem diese
von des Reformators eigener Hand niedergeschriebenen Gesetze
und Ordnungen studieren. Leider aber scheint es, daß wir der
Möglichkeit, dies zn thun, gänzlich beranbt sind: das wichtige
Document gehörte einst dem Stadtarchiv zu Wollin nnd wurde
daselbst bis 1817 ausbewahrt, als der Director des Gymnasiums
zu Stettin, Friedrich Koch, es zu seinen als Programm erschienenen
„Erinnerungen an Bugenhagen und seine Verdienste
als Schulreformator" sich erbat. Seitdem ist das werthvolle
Original abhanden gekommen; ein Verlust, der um so beklagenswerther
ist, als eine Abschrift nicht bekannt ist, und wir daher
mit unserer Kenntniß dieser Arbeit des Reformators nur auf
die dürftigen Excerpte Kochs angewiesen sind.
Aus der nicht unbedeutenden Literatur zur Geschichte der
pomlncrschen Schulen, welche theils in Gestalt von Programmen,
theils in Form selbständiger Schriften existirt, führe ich
folgende an:
Sam. Elard, Drittes Buch der gollnowschen Schnlgeschichten,
1628. (Das erste und zweite Buch sind nicht erschienen.)
Ioh. Sam. Hering, Immerwährendes Denckmahl der
Güte Gottes, am Gymnasium Carolinum in Stettin verherrlicht,
1744.
Mag. Gotthilf Traug. Zachariä, Nachrichten von der
Raths- und Stadtfchnle zu Alten Stettin, 1760.
Friedr. Koch, Nachricht vom Rathslyceum zu Stettin, 1793.
Friedr. Koch, Der Fürst und die Schnle, 1821.
Eh. D. Breithanftt, Versuch eiuer greifswaldischen Schulgeschichte,
1827.
G. S. Falbe, Geschichte des Gymnasmms zu Stargard,
1831.
A. Giesebrecht, Geschichte des Gymnasiums zu Neustettin,
1840.