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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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334 <strong>Geschichte</strong> des pommerschen Schulwesens<br />

den Pommern mit besonderem Stolz den Seinen nennt, Johann<br />

Vugenhagen, dessen Werth als Gelehrter überhaupt, als gründlicher<br />

Interpret der heiligen Schrift, als praktischer und theoretischer<br />

Theologe und als Mitarbeiter am Werke der Reformation<br />

nicht geschmälert wird durch Hervorhebung seiner Verdienste<br />

als Schulmann und Schulverbesserer. Von 15()3—1517<br />

unausgesetzt uud mit Unterbrechung noch bis 1521 als Lehrer<br />

uud Rector der großen Schule zu Treptow a. R. thätig, brachte<br />

er dieselbe in hohen Aufschwung; von weither, aus Westfthalen<br />

und Livland strömten ihm Schüler herzu nach der unbedeutenden<br />

Stadt in Hinterpommern, und vielleicht noch bis Ende des 16.<br />

Jahrhunderts bewahrte seine Schule etwas von seinem Geiste.<br />

Der Erste war allerdings Bngenhagen nicht, der in Pommern<br />

öffentlich Hand an die Verbesserung der Schulen gelegt hat.<br />

Schon 1525 ließen der Rath und die Achtundvierzig von<br />

Stralsund durch Johann Aepinus, Rector daselbst, eine tüchtige<br />

Kirchen- und Schulordnung in plattdeutscher Mundart entwerfen<br />

und veröffentlichen, und wenige Jahre danach erschien, von<br />

sämmtlichen Geistlichen der Stadt uuterschrieben, ein Anhang<br />

dazu. Erst 1535, also zehn Jahre später, arbeitete Vugenhagen<br />

nach dem <strong>für</strong> die Sache der Reformation in Pommern maßgebenden<br />

Landtage zu Treptow a. R. <strong>für</strong> Stralsund ebenfalls<br />

eine Kirchenordnung aus, in welcher ein eigner kurzer Abschnitt<br />

„Van den scholen" handelt. ") Ist mm auch des Aepinus<br />

Schulordnuug mit ihrem Anhang gleich derjenigen Bugenhagens<br />

nur ein Entwurf, der allgemeine Regeln aufstellt, die Ausführung<br />

ins Einzelne aber Andern überläßt, so kann die Stadt Stralsuud<br />

es sich doch zur Ehre anrechnen, daß ihre Altvordern auf so<br />

tüchtige Weise und als die Ersten in Pommern <strong>für</strong> das Wohl<br />

der Kirche und Schnle ihrer Vaterstadt zu sorgen bemüht gewesen<br />

sind. In demselben Jahre erstreckte sich Bugenhagens Visitationsarbeit<br />

auch auf Wollin. Mit besonderer Liebe mag er<br />

das Schulwesen dieses seines Heimathsortes erfaßt und sich der<br />

") Alle drei stralsunder Ordnungen sind abgedruckt bei Mohnike<br />

und Zober, Verckmamis stralsund. Chronik, Anhang, Seite 278 ff.

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