Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

Beitrage
zur Geschichte des pommerschen Schulwesens
im 16. Jahrhundert
von Dl'. G. von Bülow, königl. Staatsarchivar.
Einleitung.
Die pommerschen Schuleinrichtungen zur katholischen Zeit
waren im Wesentlichen dieselben wie in anderen Theilen des
nördlichen Deutschlands. Die reformatorischen Bestrebungen
Karls des Großen auf dem Gebiet des Unterrichtswesens können
begreiflicherweise sür Pommern ebenso wenig wie der Verfall
desselben unter seinen Nachsolgern in Betracht kommen; vielmehr
tritt mit Nebcrgehung der Vorstufen die Schule hier zu Lande
in demjenigen Grade der Entwickelung in die Erscheinung, den
sie im 13. Jahrhundert überall erreicht hatte. Die deutschen
Einwanderer brachten nur, was sie selbst besaßen. Im Mittelalter
war die Kirche die alleinige Trägerin aller Bildung; sie
allein war in der Lage, das vorhandene Wissen durch Unterricht
weiter zu verbreiten. Die Schule, von der Kirche ausgehend
und ein Theil derselben, wurde von deren Dienern geleitet
und hatte den hauptsächliche:: Zweck, die Idee der Kirche so
zu verwirklichen, wie das Mittelalter dieselbe kannte, neue
Diener derselben heranzubilden und zu kirchlicher Frömmigkeit
zu erziehen. Diese innige, lebendige Beziehung zwischen Schule
und Kirche zeigt sich deutlich auch durch die äußere Verbindung,
in der beide zu einander stehen. Fast überall sind die ältesten
Schulen einer Pfarrkirche, einem Domstift, einem Kloster affiliirt.
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