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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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30 Cöslin und die letzten<br />

Fürsten erhalten, ist kein sehr erfreuliches. Geselligkeit und<br />

Eifer in kirchlichen Dingen werden ihm nachgerühmt; daneben<br />

aber zeigt seine Regicrnng unverkennbare Züge eines willkürlichen,<br />

grausamen und leichtsinnig wirthschaftenden Regenten.<br />

Seine Unmäßigkeit und sein unordentliches Leben ^) zogen ihm<br />

ein frühes Siechthum zu, und so mochte er sich, wie schon<br />

seine Erziehung eine vernachlässigte gewesen war, am allerwenigsten<br />

unter seinen Brüdern zum Bischof geeignet haben, da<br />

diese Würde, trotz ihrer ganz veränderten Aufgabe, eiueu gewissen<br />

Ernst des Auftreteus nnd eine Pflege der geistigen Interessen<br />

gebieterisch verlangte.^)<br />

Wir kommen jetzt zu der Regierung des Bischofs Franz,<br />

des Fürsten, der ohne Unterbrechung die längste Zeit in Cöslin<br />

residirt hat. Mit dem beginnenden XVII. Jahrhundert<br />

tritt die letzte Generation des <strong>für</strong>stlichen Greifcnstammcs in<br />

Wirksamkeit. Der eine der fünf Söhne Philipps I., Bogis-<br />

- lav, Herzog in Barth, hatte wiederum fünf Söhne, die in dem<br />

ersten Drittel dieses Jahrhunderts eine fröhlich aufblühende,<br />

leider aber schnell welkende Thätigkeit entfalten. Der zweite<br />

Sohn Bogislavs, Franz, war zur Nachfolge im Bisthum bestimmt.<br />

Schon während der Regierungszeit Casimirs wurden<br />

von Bogislav die nöthigen Schritte gethan, um seinem Sohne<br />

die Nachfolge zu sichern. Casimir in feinem siechen Zustande<br />

nnd mehr und mehr mit den Ständen und Colberg zerfallen,<br />

sehnte sich aus dem Visthum hiuweg uud ließ sich 1598 seiueu<br />

Neffen Franz als Nachfolger Postuliren. ^) Franz, geboren<br />

24. März 1577, hatte von seinem Vater eine sehr sorg-<br />

hi Vgl. Batthold a, a. O. Seite 394, 433 und 444.<br />

9') So wurde von Casimir anch das Ehrenamt eines Kanzlers<br />

der Universität Greifswald schnöde vernachlässigt. Varthold a. a. O.<br />

Seite 393. Eine Characteristik des Fürsten hat übrigens Joachim von<br />

Wedell in seiner Chronik gegeben (abgedruckt in Dä'hnert, <strong>Pommersche</strong><br />

Bibliothek II, Seite 354 ff).<br />

92) Barthold Seite 437 nach ^1. (vkonmitii I'mnoi-auic^. Dagegen<br />

sagt Micrälius IV, Seite 13, daß Franz schon im Jahre 1592<br />

znm Visthum als Coadjntor Postuliret sei.

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