Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

294 Zweiundvierzigster Jahresbericht. III. IV.
schichte aller Ostseeländer ist die von Herrn Professor Dr. Dietrich
Schäfer in Jena herausgegebene neue Bearbeitung
seiner gekrönten Preisschrift: Die Hansastädte und König
Waldemar. Jena 1879. 8., ein Buch, das wir hiermit jedem
Freunde der heimischen Geschichte auf das angelegentlichste
empfehlen.
Von nicht geringerer Bedeutung verspricht für die prähistorische
Zeit zu werden das von Herrn Professor Dr.
Lindenschmit in Mainz begonnene Werk, dessen erste Abtheilung
so eben erschienen ist: Handbuch der deutschen Alterthumskunde.
Uebersicht der Denkmale und Gräberfunde frühgeschichtlicher
und vorgeschichtlicher Zeit, in welchem der Verfasser den
sehr zu billigenden Weg einschlägt, nicht von den urzuständlichen
Verhältnissen der frühesten Bewohner unseres Landes zu
beginnen, sondern seineu Ausgang nimmt von dem festen
historischen Boden der sicher bestimmbaren Denkmale der letzten
heidnischen und ersten christlichen Zeit. Mit den von dem
Verfasser gewonnenen Resultaten werden wir noch öfter Veranlassung
haben uns zu beschäftigen. Heute möge es genügen
darauf hinzuweifen, daß sich derselbe mit vieleu der bisher
conventionell als feststehend betrachteten Voraussetzungen der
ältesten Geschichte auf Grund sehr bestimmter und zuverlässiger
Erwägungen in offenen Gegensatz stellt. Besonders beherzigenswerth
erscheint uns außerdem was in der Einleitung S. 33 ff.
gegen die in letzter Zeit auch in Preußen so beliebte Centralisirung
der Alterthümer und für den Werth und die Bedeutung
provinzieller und ähnlicher Localsammlungcu gesagt ist.
Ferner freut es uns mittheilen zu können, daß ein
literarisches Unternehmen, das wir vor 2 Jahren ankündigten,
nunmehr eiuem nahen Abschluß entgegengeht. Die Pommerschen
Lebens- und Landesbilder von Hermann
Petrich befinden sich unter der Presse und eine buchhändlerische
Ankündigung auf dem Umschlag dieses Heftes giebt
über die Bezugsweise des etwa im Oktober d. I. erscheinenden
Buches das Nähere an. Der Verfasser selbst hat uns gebeten,
ihm in diesen Blättern das Wort zu einem Begleitbriefe für