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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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24 Cöslin und die letzten<br />

die Stände auf sich nehmen, der zweite sei aber eine „unge-<br />

wöhnliche Newerung", deshalb verpflichtet sich der Bischof zur<br />

Tilgung dieser Schuld das ihm gehörige Kloster Altenstadt<br />

acht Jahre lang „in vulekommener Administration" an die<br />

Stände abzutreten. Casimir behalt sich nur die seit alter Zeit<br />

bestehenden Rechte, wie z. B. „jehrliges Ablager auff der<br />

Iagtt" vor. Außerdem verehren die Stiftsstände dem Fürsten<br />

ein Geschenk von 1000 Gulden. Was nun die Beschwerden<br />

der Stände betrifft über des Bischofs „Haus- und Hofhaltung,<br />

Bestallung der Empter, Visitation u. s. w.," so verpflichtet<br />

sich Casimir, von jetzt ab gleichmäßige Justiz zu üben und<br />

„Gericht und Kanzlei hinfurdt zu Cöslin wesentlich zu<br />

halten;" ebenso verspricht er Visitationen.^) Durch Be-<br />

schränkung der Diener, Hauptleute und ihres Gehaltes will er<br />

Sparsamkeit üben, auch ohne Wissen der Stände keine Lehen<br />

und Güter verschleudern. Schließlich wird dem Secretarius<br />

Casper Iüncken eine Gratifikation bestimmt und die bestätigte<br />

Polizeiordnung Colbergs auch Cöslin empfohlen."<br />

Manches können wir aus dieser wichtigen Urkunde ent-<br />

nehmen. Die bisherige fünfzehnjährige Regierung Bischof Casi-<br />

mirs scheint nicht die allerbeste gewesen zu sein. Wenn er<br />

auch behauptet, daß das Bisthum zur Zeit seines Regierungs-<br />

antritts in sehr verwahrlostem Zustande gewesen sei, so hatte<br />

er doch nicht besser gewirthschaftet. Die Schulden waren zu<br />

bedeutender Höhe angewachsen. Was die 13115 R. „auslen-<br />

dische und zinsbare" betrifft, so kennen wir deren Ursprung<br />

nicht; schlimmer sind die „pflückschulden", denn sie bekunden<br />

eine wenig würdige Finanzwirthschaft, die den kleinern Krämern<br />

und Handwerkern ihren Verdienst vorenthält und die Besol-<br />

dungen der bischöflichen Diener nicht zu zahlen vermag. Des<br />

Bischofs Einkommen betrug im XV. Jahrh, etwa 40000 Gul-<br />

den. ^) Cs läßt sich nun schwer übersehen, wie in und nach<br />

dem Reformationszeitalter sich die Einnahmen geändert haben.<br />

66) Eine Kirchenvisitationwurdei.I. 1591 abgehalten. HakenS.178.<br />

N) Sell a. a. O. II, Seite 295. Die Einnahmen sind genau specificirt<br />

in Klempin dipl. Beiträge Seite 466.

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