Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

Beiträge zur Geschichte von Politz,
jüngsten obersächsifchen Craißschlusses zue Giieterboek in müglichster
Eile ezliche Fehnlein Knechtte werben undt ans die
Beine bringen zu laßen, Gestalt wir dan unserm bestalten
Oberleutenandt Aßmus Glasenappen^) Commiß gebenn, solche
Werbung stunds ahn vorzustellen. Weil er dan dorauf albereit
uicht allein ezliche der Unterofsicirer undt gemeinen Vefehlighabern,
sondern auch eine gute Anzahl Soldaten besprochen
undt anhero zur Handt gePracht, auch teglich derer mher unndt
entlichen die vollige Anzahl erwartet, dabei aber die Notturfft
erfurdert undt Herkommens ist, das dieselbe alhier, da die
Musterung bestimmet, algemach verleget undt einquartieret
werden: Alß befehlen wir euch hiemit gnedig unndt ernstlich
wollend angesichtes den Niederwikischen alhier anzndeuten, sich
gefast zu machen, das sie auf des Forierers Anmelden etwa
ein oder zwei hundert, oder soviell es die Gelegenheit leiden
will, zur Losierung aufnehmen, bis so lang das die Musterung
vorgengig undt die Soldaten Zue Felde können geführet werden.
Was nun daselbsten von izvorhandenem undt hernegst teglich
mehr zulauffendem Volcke uicht losierenn kan, muß in die
Oberwiecken, Lastadien oder wo es sonst der Oberleutenant am
füeglichstenn erachten undt angeben möchte, vertheilet undt aufs
eiue geringe Zeit eingeleget werden, dazu ihr den minder nicht
zu gedencken undt dasselbe zu befurdern habet. Dakegen wir
dan die ernste Versehung bei unserm Obristen undt Kreigsofficirern
thuen wollen, das dieselbe Knechtte ehest gemnstert zu
Felde verschaffet werden, undt innenmittelß ein iglicher umb
sein Geldt zehren, sich schiedt- undt friedlich kegen feinen Wird,
deßen Haußgenoßen uudt idermenniglich verhaltten und bei
Vermeidung gepührlicher Straff Keimandt unzimbliche Ve-
^) Derselbe kommt in den Acten wiederholt vor nnd wird seine
Bestallung als Befehlshaber der herzoglichen Soldtrnppcn anch etwa
um diese Zeit erhalten haben. Im Jahre 162? bat er, da ihm wegen
seiner Dienste eine besondere Velohnnng zngesagt war, nin Velehnung
mit einem See und Vnsch, die Made genannt, bei Vnblitz, der
früher im Besitz seines Geschlechts gewesen war; doch erhob die Stadt
Vnblitz Einsprache hiergegen.