Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

von Dr. v. Vülow. 259
die Loßkündiguug zu tnhn verbunden sein, nnd was alßdan
an Materialien, Compositen unndt andern vorhanden sein wirt,
so zn einer Apotcken gehörig nnd nötig, sol der Sueeessor
ebenermaßen nmb billigen Preiß anzunehmen nnd nach vcrstendiger
Lente Taxation zu behalten schuldig sein. Urkundlich
sein dieses Contraets zwey Reecße gleichs Lauts aufgericht unndt
init beiderseits Contrahcnten Zusiegeln bestctiget. Actum den
15. Februar A" ^1^622.
Aus dem Contraet geht hervor, daß die Apotheke für ihr
Bestehen doch sehr auf deu Ausschank von Getränken angewiesen
war, denn zu den aufgehobenen Concessionen der
stralsunder Bürger von 1618 kommt hier noch die Cassatimi
aller in Barth selbst vorhandener Schankgerechtigkeitcn von
Wein, fremden Vieren, Aquavit ?c., welche Getränke von nun
an nur in der Rathsapotheke (der Rathskeller wird nicht erwähnt)
geschenkt werden sollten. Es war indeß zu erwarten,
daß die durch solche Maßnahmen geschädigten Kramer diese
Einschränkungen ihres Gewerbebetriebs nicht ruhig hinnehmen
würden, und da Klagen bei dem Herzog Philipp Julius nichts
halfen, dieser vielmehr dnrch zwei kurze aber scharfe Maudate
an den Rath vom 10. April 1623 und 31. März 1624 nach
dem „erweiterten uud eonfirmirten Privilegio in allen seinen
Klauseln nnd Puneten alles Appellirens oder Protestirens
ungeacht gelebt wisseu" wollte, so giug die gesammte Kramerzunft
mit einer Klage an das kaiserliche Kammergericht. Sie
wollten „lieber zweytausend Gulden vorkehren oder nicht gewinnen,
alß vor sich unndt ihre Nachkommen solches Handelß
sich begeben." Die Alterleute der Kramerzunft waren damals
Herminius Klyc und Cafpar Detmer. Das Resultat des Prozesses
ist uicht bekaunt, wie denn überhaupt die Varther
Apothekeraeten des Staatsarchivs aus der herzoglichen Zeit
hier schließen, denn ein von einem Carl von Iasmuud aus
Rügeu vom 11. September 1619 am Apotheker Nie. Wandesleben
begangener Hausfriedensbruch ist ohne Bedeutung für
die Geschichte der Apotheke.
Nach Oom a. a. O. hat die Apotheke noch bis 1672