Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

252 Geschichte der Apotheke in Barth,
verkauften, die alte verlegene untugliche Materialien abschaffen
und sich an der Stadt hinwieder mit fricschen tuglichen Wahren
versehenn."
Etwas ausführlicher werden die Apotheken in Herzogs
Vogislav 14. renovirter Tax- und Victualienordnung vom
15-17. Mai und 25. Oct. 1632 ^) behandelt, wo es heißt:
„Tit. XI. Von Apotekern und Materialisten. Wan auch die
Erfahrung bezeuget, das eine Zeit hero die Leute mit ubermeßigen
Taxen zimblich hoch beschweret und dabey zuweilen
das Gewißen Hindan gesetzet worden, so sollen Apotheker, Gewurtzhendeler
und Materialisten die uutüglichen alten Materialien
ab und an deren Stadt andere frische und tuegliche Wahren
wiederschaffen, selbige Wahren auch nach dem Einkaufs,
worbey ihnen ein billiger und christlicher Vorthell zue gönnen,
auf ihren Eydt und Gewißen in eine richtige gewiße Tax
bringen, und solche Tax an jedem Ohrte alsofort nach Publication
dieser unserer Ordnung Burgermeistern und Nhatt, wie
auch den verordenten Inspectorn in Städten zur Revision unweigerlich
übergeben, oder im wiedrigen Fall nnd da sie das
Maaß der Billigkeit überschreiten würden, ernster Bestraffung
gewertigk sein. Die Visitation der Apotheken Wirt der Magistrat
nach eines jeden Ohrts Gelegenheit durch die M6clioo8
und andere erfahrne Leute zun öfftern anzuordnen und mit
Vleiß zue befördern wißen."
Es befremdet, daß in dieser Victualieuordnung der stettiner
Apothekerordnung vom 20. April 1625 keinerlei Erwähnung
geschieht i"), denn wenn dieselbe auch nnr vom Rath
erlassen ist, und der Herzog mit Bezug auf die von ihm pri-
Staatsarchiv zu Stettin: Wolg. Arch. Tit. 41. Nr. 26.
) Der vollständige Titel der selten gewordenen Schrift lautet:
Va,1oi'Ì8 8ÌV6 ^I.XAtÌ0UÌ8 No^iolimLutoi'um t^ni sim^iicium
C0in^i08Ìt0i'um, c^ull.6 ill Ü360M ^)i'0Ztliut. Das ist, Ordnung der
Apothecken der Stadt Alten Stettin, Sampt beygefügter Tar und Werth
aller derer Artzneyen, welche allda anzutreffen nnnd zn finden. Gedruckt
zu Alten Stettin, durch Nicolaum Varthelt, Im Jahr 1625.