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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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von ^1'. von Vülow. 221<br />

insonderheitt in die cnlnimische Woiwodschafft allschon gewaldtthctig<br />

eingefallen, mit Nanbcn, Morden, Schendung der Weiber<br />

und dergleichen tyrannischen Vorübnugen nnd Violenzen großen<br />

Schaden gethan nnd in dein beharligen Propos sein sollen,<br />

von dannen auch über die Weißell in nnsere Länder zu vorrücken,<br />

dieselben dnrchzustreiffen nnd Alles zu vorHeeren und<br />

zn vorterben." Diesmal war die Sache ernster Natur, und<br />

um dem Eindringen dieser Bande entgegenzutreten, wurde zunächst<br />

die gcsammte Landschaft in einen: unter dem großen<br />

herzoglichen Siegel vom Schlosse zn Wolgast nm 5 Uhr Abends<br />

am 22. Mai 1625 erlassenen Schreiben aufgefordert, aber<br />

auch die einzelnen Stände und Städte erhielten gleichen Befehl.<br />

Das Staatsarchiv bewahrt diejenigen Verfügungen,<br />

welche das Domcapitel zu Camin und die Stadt Stettin<br />

in dieser Angelegenheit erhielten. Die letztere lautet:<br />

Von Gottes Gnaden Bogischlaff, Herzog zu Stettin,<br />

Pommern, Fürst zn Ruegen, crwcltcr Bischof zn Cammin?c.<br />

Unsern gnedigcn Grus zuvor! Erbare uud ersame, liebe,<br />

getrewe! Uns ist von vornehmen ^rten vertrawlich gewiße<br />

Nachrich zugekommen, wasgestalt die auß der Cron Polen<br />

bandisirte Lißezker Kos sagten^) in zimblicher Anzahl auf<br />

2) Eigentlich Lissowczyki, polnische Freischaaren nach dem Parteigänger<br />

Alexander Joseph Lissowski benannt, der sie im Anfang<br />

des 17. Jahrhunderts bei den inneren Unruhen des russischen Reiches<br />

und den polnisch-russischen Wirren ins Leben rief. Kosaken sind<br />

bekanntlich kein Volksstamm, sondern leichte Reiterei; schon in einem<br />

Docnment von 1588 heißt es: levioi'is arm^tur^o milita, vul^o<br />

(^o/lüvi mmcuplUi. Dem König Sigismuud 3. von Polen, der die<br />

Lisfowcziker in seine Dienste zog, leisteten sie wesentliche Hülfe, Nach<br />

Beendigung des Krieges 1619 fand die bedeutend angewachsene und<br />

schon sehr zügellose Truppe dadurch Beschäftigung, daß man sie dem<br />

Kaiser Ferdinand 1. überließ, in dessen Solde sie in der Türkei, in<br />

Ungarn, Böhmen und Deutschland vielfach fochten. Einzelne Züge<br />

derselben kehrten, theils um Nachschub anzuwerben, theils entlassen<br />

oder des Kampfes milde, in die Heimath zurück und betrugen sich hier<br />

nicht besser als in Feindesland, indem sie unter Ranb und Plünderung<br />

cinherzogcn und alles Gesindel an sich lockten. Dadnrch wurden sie<br />

zu einer förmlichen Landplage, so daß der Reichstag von 1624 den

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