05.01.2013 Aufrufe

Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

218 Ein drohender Kosakeneinfall,<br />

nicht besser. Dem Ansinnen der Schweden im Winter<br />

1626 auf 1627, einigen Tausend Söldnern nnter den Obersten<br />

Streifs und Tenfel von Mekleuburg her den Durchzug durch<br />

Pommern zu gestatten, hatte Bogislav 14. als reichstrener<br />

Fürst nicht nur nicht nachgegeben, sondern es war ihm trotz<br />

der Geringfügigkeit der disponiblen Streitkräfte anch gelungen,<br />

den Feind von Penkuu ab uud über die Gräuze zu drängen,<br />

so daß der erstrebte Oderübergang nicht anf pommerschem<br />

Gebiet, sondern in Schwedt bewerkstelligt werden mnßte.<br />

Das Uebel lag aber nicht allein in der geographischen<br />

Situation des Landes oder dem Charakter des Herzogs, ein großer<br />

Theil der Schuld ist iu dem Mangel am Verständniß der Lage<br />

zu suchen, den die Landständc, namentlich die Städte, an den Tag<br />

legten. Man war untereinander nneinig und im kurzsichtigsten<br />

Eigennutz befangen, so daß Jeder nur deu augenblicklichen<br />

Vortheil oder Nachtheil zn sehen vermochte nnd gegen die zum<br />

nothdürftigsten Schuh des Landes gemachten Vorschläge sich hartnäckig<br />

sträubte. Eiue von zahlreichen rügischen nnd pommerschen<br />

Edelleuten gemachte Eingabe vom 7. Inni 1627 wies auf dic<br />

Unzulänglichkeit der üblichen Landesvertheidiguug durch die<br />

Lehusmannen hin nnd verlangte in kräftigen Worten Anwerbung<br />

mehrerer Regimenter Fnßvolks, aber vergeblich; die Städte<br />

stützten sich auf ihre Privilegien, die fie von dergleichen Lasten<br />

frei fprachen; „der Tenfel hole fie, ich weiß von ihren<br />

Privilegien nichts", rief Vogislav im Unwillen, aber dic<br />

Lauigkeit und der Eigennutz behielteu deu Sieg. Mau war<br />

in dem unfeligen Wahn befangen, den von allen Seiten heranziehenden<br />

Heeresmasfen gegenüber nentral bleiben zn können,<br />

und hatte dabei im Blick anf die drückende, unter der Negierung<br />

des kurz vorher verstorbenen Herzogs Philipp Inlius noch<br />

vermehrte Schuldenlast die geheime Hoffnnng, dnrch diesc<br />

Neutralität am billigsten wegkommen zu köuueu. Wenige<br />

Jahre fpäter mußte dieser Irrthum mit dein vollständigen<br />

Ruin des Landes bezahlt werden, Schweden „logirte sich auf<br />

seiner Contreescarpe"; aber gleich von Anfang an war diese<br />

Politik die Urfache beständigen Hin- nnd Herschwankeus uud

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!