Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

Ein drohender Kosakeneinfall
1625.
Mitgetheilt vom Staatsarchivar Dr. von Vülow.
Es ist bekannt, wie bedenklich die Lage Pommerns schon
vor der Landnng Gnstav Adolphs war: die Anzeichen am
politischen Himmel wurden immer gefahrdrohender nnd ließen
über das nnmittelbar bevorstehende Hereinbrechen des Unwetters
keinen Zweifel bestehen, dennoch aber war man im Lande in
keiner Weise znr Abwehr gerüstet. Seit Bartholds bekannter
Charakterschilderung des Herzogs Bogislav 14. hat man sich
gewöhnt, alles Unheil, von dem Pommern in den letzten Jahren
seiner Selbstständigkeit betroffen worden, ans den „rechtlich
gesinnten, wohlmeinenden aber furchtsamen Fürsten" fast allein
zu schieben und ist geneigt zu vergessen, daß Pommerns Lage
zwischen zwei gewaltigen uuter entschlossenen Anführern stehenden
Heeren wohl auch eiucn kräftigeren Charakter als Vogislav 14.
in harte Vedrängniß gebracht haben würde. Die geographische
Lage am baltischen Meere, dem „Fcstungsgrabcn" der Vnrg
Schweden, als deren „Contreesearpe" Pommern bezeichnet ward,
machten es nothwendig, daß ein großer Theil des Kampfes
auf pommerschem Voden gekämpft werden mnßte, so daß, verschieden
von andern Theilen Deutschlands, Pommern Währelid
des langen Krieges fast ununterbrochen die Fahnen des einen,
sehr häufig aber diejenigen beider Theile ans seinen Zinnen
hat wehen sehen. Daß Kaiserliche sowohl wie Schweden den
Anspruch machtcu, als Freunde zu kommen, machte die Lage
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