Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

Einquartierungskosten zu Greifenberg.
1675.
In den ersten Tagen des Juni 1653 war nach langem
Elend mit den brandenburgischen Reitern der Friede wieder in
Greifenberg eingezogen, so daß, wie eine Hossiitalrechnung der
Stadt sagt, man „billig in diesem angehenden Jahre ein neu
83.6ou1um anfangen" solle. Freilich schien es anfangs, als sei
auch unter der neuen Herrschaft das alte Elend geblieben,
denn zwei in kurzer Zeit ausbrechende Brände, die in den
Jahren 1658 und 1668 die Stadt verheerten, lähmten die
Thatkraft der Bürger derartig, daß viele die Stadt verließen
und anderwärts eine neue Heimath suchten. Die Wunden,
welche namentlich der zweite Brand der Stadt schlug, waren
noch lange nicht geheilt, als im Jahre 1675 Greifenberg wie-
der in die Hände der Schweden gerieth, und die Schrecken des
dreißigjährigen Krieges sich wiederholten. Wie groß die Ein-
quartierungskosten waren, sagt eine Bittschrift eines greisen-
berger Bürgers David Eurtius aus dem Jahre 1688/) in
welcher er um Erlaubniß nachsucht, fünf Jahre lang frei von
Abgaben und Einquartierung mit allerhand Waaren handeln
zu dürfen. Bei der schwedischen Invasion 1675 seien ihm nicht
nur 272 Rthlr. 12 lß. baar drauf gegangen, sondern er habe
auch fast allemal den commandirenden Offizier mit der Wache
ms Haus nehmen müssen, wodurch er an seinem Geschäft so
großen Schaden erlitten habe, daß er nicht anders seine Frau
Staatsarchiv zu Stettin: Staatskanzlei ?. II. Tit. 4v, Nr. 13.