Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

202' Bruchstück eines mittelniederdeutschen MenologiumZ.
erbittet sich den unverbrannten Leichnam und bestattet ihn in
ihrem Hause.
So die Erzählung bei Simeon Metaphr. Abweichend davon
berichtet die Version bei Iacobus: ^un(^'n88N8 68t ÌM6 ci-6i,
in
Oäoi-6 V6I-0 8U3.VÌ88ÌN0 0INN63
V0X
in ß^uäiuiQ äoinini tui.
multi vi(i6i-unt.
Noch anders unser Pergament: Schon der Bericht von
der Verbrennung des Heiligen hat den charakteristischen Zusatz:
mit A6l)unä6N6n QNnä6n to luolcs. Ihm ganz eigenthümlich
aber ist die Herbeirufung des Clconicus. Die Voraussetzung,
daß der Tod schmerzlos erfolgt, und der Körper des
heiligen unversehrt geblieben sei, (welches letztere bei Iacobus
ausdrücklich gesagt wird) begegnet auch hier wie in beiden anderen
Berichten. Die Worte der Stimme vom Himmel (die
Simeon Metaphr. gar nicht kennt) sind vollständiger als bei
Iacobus. Die Bestattung des Leichnams durch eine edele Frau
kennt unser Text wie Simeon Metaphrastes.
Die Nebeneinanderstellung der drei Berichte wird gezeigt
haben, daß hier nicht die Rede davon sein kann, etwa die vita,
bei Iacobus aus der prodatH bei Laur. Sur. herzuleiten und
die Stettiuer aus der epitomo bei Iacobus. Sie bieten alle drei
soviel selbstständige Züge, daß wir nicht umhin können, sowohl
für Iacobus als auch für die vit^ unseres Pergamentes eine
besondere Quelle anzunehmen. Wir werden uns die Sache so
vorstellen müssen, daß neben der pi-od^ta des Simeon Metaphrastes
noch mindestens zwei andere, non pi-ok^tHO, im
Umlauf gewesen sind, sich aber neben der von der Kirche anerkannten
nicht haben erhalten können. Ihre Reste würden wir
einestheils in dem Auszuge des Iacobus, andcrntheils in dem
kurzen Berichte unseres Textes zu sehen haben.