Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

Von Robert Hasenjäger. 191
beschriebenen Gruppe ein dreiblättriges Kleeblatt ans hellbraun
gefärbtem Stiel, links von der Gruppe ein Blatt, das dem
unter dem 9. November beschriebenen sehr ähnlich ist.
Auf der Rückseite des Blatttes stehen Abbildungen zum
11. und 12. November. Diejenigen zum 11. sind Scenen aus
dem Leben des heiligen N^i'tiniiä ^igoo^uä und aus der
Marter des heiligen Mennas; daneben findet sich das Brustbild
eines Bischofs ganz in der Weise gezeichnet und gefärbt,
wie dasjenige des Ua,i'tinii8 p^pa. zum 10. November.
Die äußerste Gruppe stellt die Beschenkung des Armen
mit dem halben Mantel dar. Der Bettler, eine nackte Figur,
mehr als zur Hälfte auf den Rand gezeichnet, streckt die Rechte
aus, um das Stück des roth gefärbten Mantels in Empfang
zu nehmen, den der Heilige vom Pferde aus, das übrigens
keinen Zügel, fondern an dessen Stelle ein gelbes Halsband
trägt und unbestimmte blaugrüne Färbung hat, mit dem
Schwerte schon säst völlig durchschnitten hat. Wunderlich mißlungen
erscheint in der Zeichnung der Sitz des Heiligen aus
dem Pferde. Offenbar hatte der Zeichner die Absicht den
Heiligen so darzustellen, daß er sich im Sattel zur Rechten
hin umdrehend erscheint, um den Mantel zu zertheilen. Sein
Können reichte indeß nicht aus, und so stellt sich denn der
Heilige als rücklings auf dem Pferde fitzend dar. Bekleidet ist
der Heilige übrigens mit einem hellgrünen bis etwa auf die
Knie reichenden Rock und lila gefärbten Beinkleidern. Das
Haupt umgiebt eine gelbe Aureola.
Hieran schließt sich in zwei Gruppen die Marter des
heiligen Mennas, so daß die erste die Zerreißung mit eisernen
Haken nnd die Verbrennung mit Lampen, die andere die Geißelung
mit Bleikeulen und die Enthauptung des Heiligen darstellt.
Die Zerreißung und Verbrennung wird von zwei
Henkersknechten an dem hängenden nackten Körper (die Hände
sind über dem Kopfe zusammengebunden, vgl. oben zum 9. November)
vorgenommen. An die rechte Seite des Märtyrers hält
der Henker die brennende Lampe, die linke zerreiht ein anderer
mit einem eisernen Doppelhaken. Die Gewandung des rechts