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Caminer Bischöfe. 15
rich mit dem großen Garne auf dem gefrorenen Haffe fifchte! ^)
Es mag ihm daher keinen großen Kampf gekostet haben, im
Jahr 1574 das Bisthnm an feinen Bruder Cafimir abzutreten,
der als nun folgender Bifchof die Negierung bis 1602
führt. Für die 28jährige Regierung dieses Bischofs wird sich
begreiflicherweise am meisten das urkundliche Material gehäuft
haben, da die andern herzoglichen Bischöfe nur kürzere Zeit
das Bisthum inne hatten. Auch wird sich Cöslin in seinem
städtischen Wohlleben unter ihm bedeutend aufgenommen haben,
obwohl der Vifchof, seinen Liebhabereien ergeben, meistens auf
den Landfchlössern in der Nähe Cöslins lebte und in seinem
Iunggesellenstand auch nicht an eine stabile Residenz gebunden
war.
Schon Micrälius^) weist die Angabe Leutingers, daß
Kaiser Ferdinand Casimir das Visthum Camin als Pathen-
Pfennig eingebunden habe, zurück und bestätigt die freie Wahl
durch das Capitel nach der Resignation seines Bruders/")
Am 26. October 1574 wurde er in das Bisthum eingeführt.")
Obschon drei Jahre älter, als fein Bruder Johann Friedrich bei
dcssm Installirnng zum Bischof, kam er doch immer noch blutjung
zur Regierung. Er war der jüngste Sohn Philipp I.,
hatte in einem Alter von drei Jahren bereits seinen Vater verloren
und wurde dann zu Wolgast erzogen. Gewiß hatte der
Umstand, daß er in so zartem Alter die energische Leitung
seines trefflichen Vaters entbehren mußte, nachtheilig auf feine
Characterbildung eingewirkt. Willkür, Eigenwille und ein hang
zur Grausamkeit treten in seiner Bischofsregierung hervor. Ani
29. Octobcr hielt der neue Bifchof feinen Einzug in Colbcrg,
woselbst ihm und seinem Gefolge mit 500 Pferden dreitägige
Festlichkeiten und Schmaufereien auf Kämmereikosten bereitet
wurden, ^2) und am 2. November nahm er die Huldigung in
n) Sell a. a. O. Seite 111 und 366.
n) Seite 423.
") Vgl. Barthold a. a. O. Seite 385.
4') Ebenda Seite 392.
n) Riemann a. a. O. Seite 332.