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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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14 Cöslin und die letzten<br />

gleser, höltzerne Pantoffeln, Wand und dergleichen," endlich<br />

auch Salz. Das brachte nun namentlich die Colberger ungemein<br />

auf, daß durch Einfuhr fremden Salzes das Privilegium<br />

ihrer Koten geschmälert werden sollte. Es kam wiederholt zn<br />

Beschwerden bei den Bischöfen über die „Sigillation" (Schifffahrt)<br />

der Cösliner. Sie hätten, so hieß es in den Beschwerden,<br />

nur eine „unbefugte Hafnung"; es sei wider den<br />

Brauch der deutschen Nation aus dem Strande zu schiffen;<br />

wenn auch die Landstädte Seehandel trieben, so müßten die<br />

Städte, die durch ihre Lage auf die See angewiesen wären,<br />

verderben. Die Eösliner dagegen sagten: der Strand gehörte<br />

ihnen eben so gnt; wenn ihr Tief nicht so bequem wäre, so<br />

ginge das die Colberger nichts an u. s. w. ^) Bischof Johann<br />

Friedrich scheint 1573 bei erneuter Klage der Colberger, Rügenwalder<br />

und Stolper die Sache zu Gunsten Cöslins entschieden<br />

zu haben, so daß noch in das folgende Jahrhundert hinein die<br />

Cösliner größeren Seehandel getrieben haben, bis denn die<br />

Nnglückszeiten des dreißigjährigen Krieges auch diesen Erwerbszweig<br />

absterben machten.'^) Wir stehen am Ende der bischöflichen<br />

Regierung Johann Friedrichs. Nur vorübergehend scheint<br />

der Fürst in Cöslins Mauern gewellt zu haben. Zuerst erforderte<br />

die große Jugend seiner Jahre, daß er auf der Universität<br />

und in der Fremde seinen Geist heranbildete und sich<br />

in den ritterlichen Tugenden eines Kriegers übte. Dann brachte<br />

den 27jährigen Mann die Abdicatimi seines Oheims in den<br />

Besitz eines viel wichtigeren und reicheren Landes, des Herzogthums<br />

Stettin, und so wird von den Regentenarbeiten des<br />

Herzogs nur ein kleiner Theil der Fürsorge und des Interesses<br />

auf das Bisthum Camin entfallen sein. Cöslin selbst<br />

als Residenz konnte den stolzen, prachtliebenden Fürsten Wohl<br />

auch nicht locken. Wie ganz anders war es in den jagd- und<br />

wasserreichen Odergegenden, in dem pommerschen „Fontainebleau"<br />

Friedrichswalde und in Hafhausen, wo Johann Fried-<br />

n) Riemann a. a. O. Seite 333.<br />

3?) Haken, a. a. O. Seite 56.

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