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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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140 Paul von Fuchs.<br />

in Abwesenheit des Präsidenten namentlich die Kammerverwaltung<br />

und die Inspection über die verschiedenen Gerichtshöfe<br />

zu führen. Daß Fuchs am wenigsten sein Amt als Sinecure<br />

ansah, sondern auch hier den Details seine besondere Aufmerksamkeit<br />

zuwandte, wird sogleich an einigen Beispielen gezeigt<br />

werden. Drei Jahre vor seiner Ernennung zum Canzler<br />

hatte Fuchs in Stargard die Erbhuldigung der hinterpommerschen<br />

Stände entgegengenommen, seine dabei am 9./19. Oetbr.<br />

1699 an die Ritterschaft und die städtischen Behörden gehaltenen<br />

Reden nebst Einigem über das dabei beobachtete Ceremoniell<br />

befinden sich in der Löperschen Bibliothek.<br />

Am 6. Juni 1703 gegen Abend kam nach den Aufzeichnungen<br />

des Archivars, Pfalzgrafen Imanuel Wendtlandt<br />

in dem oben citirten Aetenstück des Staatsarchivs der neue<br />

Canzler Zum ersten Mal nach Stargard, um den Sitzungen<br />

des Landtags beizuwohnen, und ließ sich dabei das Regierungseollegium<br />

vorstellen. Indem er in seiner Anrede an dasselbe<br />

wiederholte, daß er seiner andern Geschäfte wegen um die<br />

Person des Königs, „allwo die Quelle undt der Uhrsprung<br />

der Wohlfahrt des gantzen Vaterlandes", fein müsse, sprach er<br />

doch die Hoffnung aus, vielleicht grade dadurch den: Lande<br />

nützlich fein zu können. Ein Freund ständischen Wesens war<br />

der neue Canzler übrigens nicht, vielmehr war es sein Bestreben,<br />

dasselbe niederzuhalten und dagegen die <strong>für</strong>stliche Macht<br />

zu heben. In der äußeren Politik konnte er keinen besseren<br />

Lehrer als den großen Kur<strong>für</strong>sten gehabt haben, der ihn stufen^<br />

weise von kleineren zu wichtigeren Aufgaben führte. Fuchs<br />

hat denn auch sich des <strong>für</strong>stlichen Lehrers würdig gezeigt;<br />

namentlich bei der Annahme der Königswürde durch Friedrich III.<br />

verwarf er den Gedanken einer Crcation durch den Kaiser<br />

durchaus und rieth unter allen Umständen nur die kaiserliche<br />

Anerkennung zu begehren, denn König werden könne der Kur<strong>für</strong>st<br />

wohl auch ohne den Kaiser.<br />

Auf die obige Anrede erwiderte der geheime Regicrungsrath<br />

von Carnitz im Namen des Collegiums höflich, daß über<br />

die Ernennung des Herrn Canzlers allgemeine Freude ge-

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