Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

Von Dr. v. Vülow. 139
händigen Begrüßungsschreiben von Fuchs an seine nunmehrigen
Collegen, ^) worin er sagt, daß er zwar wohl Ursache gehabt,
wegen seiner anderen obhabenden vielen und schweren Verrichtungen
diese neue Last zu depreciren, doch habe er sich verbunden
erachtet, auch zu Dienst seines werthen Vaterlandes
einen Theil seiner noch übrigen Kräfte und Lebenszeit
aufzuopfern. „Die größeste Vergnüguuge, fo ich hiebey empfinde,
ist, daß ich in ein Collegium zu tretten die Ehre
habe, worinnen so viele vornehme und mit großen Qualitäten
begabete Leuthe sitzen, von welchen ich mir alles getreuen Beystandes
zue unsers großen Königes und des Landes Bestem
und Aufnehmen verfehe, und welchen ich hingegen hiemit aufrichtig
angelobe, daß ich eine meiner fürnembsten Obliegenheiten
achten werde, meinen hochgeehrten Herren sambt und sonders
gefällige Dienste zu leisthen, des Collegii Lustre und Aufnehmen
zu suchen und mit einer recht pommerschen Aufrichtigkeit
zu erweisen, daß ich binn
Meiner hochgeehrten Herren
und werthesten Collegen
dienstergebenster Diener
Berlin P F v Fuchs,
den 30. Jan. 1703.
Es mag sein, daß Fuchs von den Ständen des Herzogthums
Hinterpommern und Camin, denen er durch eine interessante
kurfürstliche Resolution vom ^ ^ 1693 und in derselben
durch eingehende Behandlung der Einzelnheiten der Landesverwaltung
näher getreten war^), zu dieser Stelle vom
Könige erbeten worden; eine bloße Ehrensinecure, wie man
nach dem königlichen Rescript glauben könnte, war dieselbe
indessen nicht, denn neben der Einführung der höheren Beamten
in ihr Amt hatte der Canzler außer der Leitung der Geschäfte
2) Es waren dies die Räthe von Carnitz, Non Vraunschweig,
von Somnitz, von Wobeser, von CorZwandt und von Schröder. Außerdem
gehörten noch der Archivar, zwei Secretaire nnd zwei Canzlisten
zur Regierung.
4) v. Salpius a. a. O. Seite 118 ff.