Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

Zweiundvierzigster Jahresbericht- 1. II. 119
fanden sich dabei vor, sogenannte Wenden-Urnen jedoch nur
in geringer Anzahl. Angestellte Nachgrabungen blieben erfolglos,
da man, je tiefer man gräbt, desto weniger findet. Es
dürfte anzunehmen fein, daß hier die Urnen nur im lofen
Sande gestanden haben, der im Laufe der Zeit vom Winde
verweht worden ist uud die etwa hervortretenden Urnen der
Witterung preisgegeben hat. Gegenstände aus Bronce habe
ich nicht finden können, doch sollen seinerzeit welche gefunden
worden sein.
Garrin. Zwischen Garrin und Nessin, näher an letzterem
Orte gelegen, befindet sich, durch eine schmale, sumpfige
Wiese vom Spic-Nache getrennt, ein langgestreckter, wüster
Höhenzug, uur mit Haidckraut bewachseu. Dieser Berg euthält
viele St einkistengräber, von denen, um der Steine willen,
die meisten geöffnet worden find. In einem folchen Grabe,
d. h. in der Urne desselben, hatte sich auch ein Spindelstein
vorgefuuden. Am 1. August d. I. besuchte ich dicfe Stelle
uud saud nach einigen vergeblichen Bemühungen ein Steinkistcngrab.
Nachdem die Deckplatte gehoben war, zeigte sich
die ganze Steinkiste mit feuchtem, lehmigem Sande angefüllt.
Bei weiterem Snchen entdeckte ich noch ein tassenähnliches Thongefäß,
das ich leidlich erhalten mitbringen konnte; andere
Gegenstände fanden sich nicht vor. Am Fuße des Berges
fittden sich noch einige kreisruude Hügel vou mäßiger Größe.
Jeder derselben war noch bis vor kurzer Zeit mit einem Steinkreise
eingefaßt, auf der Spitze eines jeden lag ein großer
Stein. Diefer letztere ist bei den meisten diefer Hügel noch
vorhanden, während die Stcinkreife in neuester Zeit entfernt
worden find.
Colberg d. 10. Angnst 1879. H. Meier.
Ueber mittelalterliche Wandmalereien in Katzow
bei Wolgast
sendet uus Herr Pastor Kasten daselbst folgenden Bericht:
Katzow bei Wolgast, im Juli 1879. Bei dem Restauratiousbau
der hiesigeu Kirche, welcher vou dem Architekten