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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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116 Zweiundvierzigster Jahresbericht. I. II.<br />

Schläfenringe, jeder von etwa 5 Cm. Durchmesser,<br />

gefunden zu Thurow bei A nel am vor 1850.<br />

Der auf Tafel III. abgebildete Fund von Borntuchen<br />

(Nr. 28 der Beil.), zu dem noch ein identisches, aber zer-<br />

brochenes Armband gehört, bietet insofern ein schwer zu lösendes<br />

Räthsel, als zu erklären bleibt, wie ein zu offenbar heidnischem<br />

Cultus verwandtes Räuchergefäß, gefunden in einer mit Menschen<br />

asche gefüllten Urne, der späten Zeit angehören soll, da in<br />

Pommern die Glasur angewandt wurde. Gleichwohl scheint<br />

vorläufig nichts anderes übrig zu bleiben, als der Schluß, daß<br />

dreißig menschliche Gerippe drei bis vier Fuß tief gefunden,<br />

zugleich folgende Alterthümer.-<br />

1. zwei große silb erne Ringe, hohl, im Lichten 8Cm. Durchmesser,<br />

9 Mm. dick, an einem Ende abgestumpft, am andern<br />

verjüngt und zu einem Haken umgebogen;<br />

2. zehn silberne Armringe von massivem 2 Mm. starkem<br />

Draht;<br />

3. zwei silberne Fingerringe von mit Silberblech umlegtem<br />

Kupfer;<br />

4. ein dünner ringförmiger Silber draht mit 13 Perlen, von<br />

denen drei von Bernstein, die übrigen von hellblauem, dunkelgrünem,<br />

kalkweißem oder dunkelgrauem Glase, einige mit eingelegten<br />

rothen oder weißen Linien;<br />

5. ein eisernes Messer, dessen Schneide 9 Cm. Länge hat nud<br />

zu dem wahrfcheinlich eine silberne Spitze, die sich gleichzeitig<br />

fand, als Beschlag gedient;<br />

6. eine eiserne Scheere (in der Form der Schafschuren), an<br />

der ein Stückchen Leinewand festgerostet war;<br />

7. eine silberne Münze mit der Inschrift<br />

Vorderseite V6N0I^<br />

Rückseite 8NI^ N<br />

Da diese Münze, aller Wahrscheinlichkeit nach, dem pommerschen<br />

Herzog Bogislav I. von Stettin (f 1187) oder auch dem Herzog Bogislav<br />

von Schlawe (nm 1180) zugehört, (vgl. Grote: Münzstndien lli,<br />

Seite 390) so wird der gesammte Fund von Herrn Lisch wohl mit<br />

Recht in das Ende des 12. Jahrhunderts versetzt und noch als<br />

spätwendisch angesehen. Meklenb. Jahrb. Bd. 24, Seite 282.

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