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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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110 Zweiunduierzigster Jahresbericht. I. ll.<br />

schlittert, von Wasser und Sturm bedroht, bot keinen sicheren<br />

Aufenthalt mehr, und die Bewohner retteten sich mit ihrer<br />

kostbarsten Habe an das schlitzende Ufer, während dac- Gebäude<br />

den Elementen zum Opfer fiel und, der Richtung de^ Stnrmes<br />

entsprechend, nach Südost hin zusammenstürzte. Ta keine<br />

Menschenskelette gefunden worden, so muß es ihnen also möglich<br />

gewesen sein, sich vor der Katastrophe zn retten. Daß<br />

eine starke Gewalt das Gebäude uach Südost hinüber geworfen,<br />

geht daraus hervor, daß innerhalb der erkennbaren<br />

Wände fast nichts gefunden wurde, sondern eigentlich Alles<br />

an der Südostseite. Bis an 20 Schritt entfernt, und noch<br />

weiter fanden sich hier die Hohlziegel, vermischt mit Sparren<br />

vor. Nun ist freilich keine historische Ueberlieferung vorhanden,<br />

welche andeutete, wer darin gehaust, wozu das Gebäude gedient<br />

und wann es zerstört worden ist.<br />

Doch versuchen wir anch hier den Schleier zn lüften, den<br />

Jahrhunderte gewoben haben.<br />

Wer mit den Terrainverhältnissen des Pyritzer Kreises<br />

vertraut ist, bemerkt leicht, daß vom Nordrande des Madü- bis<br />

znm Ostrande des Plönesecs ein großes Becken sich erstreckt,<br />

welches in unvordenklichen Zeiten ebenfalls See war. Später<br />

bildeten sich zwei größere und zwei kleinere Seen, der Plönefluß<br />

durchströmte diese, sowie das dazwischeu uud daneben liegende<br />

Bruch, welches zum größten Theil unpassirbar war, auch wohl<br />

oft ganz unter Wasser stand. Nehmen wir mm an, daß die<br />

Gegend bewohnt gewesen, so müssen wir dahin gelangen, daß<br />

die durch eiue fast fünf Meilen lange Wasser- nnd Sumpfstrecke<br />

von einander getrennten Bewohner doch ans irgend eine<br />

Art mit einander in Communication gestanden haben. Nnn<br />

sind beim Torfstechen im Bruch von Lübtow Z die Fragmente<br />

eines ziemlich erkennbaren Knüppeldammes entdeckt worden,<br />

welcher, soweit er bloßgelegt ist, von Pyritz auf Lübtow zu<br />

geht, und zwar in der Richtung auf den uus beschäftigenden<br />

Bau. Bei diefer Gelegenheit sei sogleich erwähnt, das; an oder<br />

ans diesem Knüppeldamm eine vorzüglich erhaltene Pfeilspitze<br />

von Feuerstein gefunden worden ist. Hier hat also einst der

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