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Gesellschaft für Pommersche Geschichte - Digitalisierte Bestände ...

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Zweinnduierzigster Jahresbericht. I. II. 109<br />

ginnen die Fnnde, nnd reichen bis in eine Tiefe von etwa 4 Fuß.<br />

Bei jedem Spatenstich stößt man auf Topfscherben ohne Glasnr<br />

mit den verschiedensten Verzierungen nnd von den verschiedensten<br />

Formen, ferner ans Pfeil- nnd Lanzenspitzen, Messer nnd Dolchklingen<br />

und auf Thierknochen. Wie im 39. Jahresbericht<br />

bereits gesagt, muß eine plötzliche dringende Noth die Bewohner<br />

veranlaßt haben, die Wohnstätte zu räumen. Ihre eigene<br />

Person und ihre kostbarsten Gegenstände aus edlem Metall<br />

vermochten sie zu retten, während alles Uebrige dem Verderben<br />

anheim fiel. Es muß eine gut ausgerüstete Speisekammer<br />

gewesen sein, die da zu Grunde ging, Kiefern vom<br />

zahmen Schweine, Hauer vom wilden, Knochen vom Reh,<br />

Nippen vom Hirsch lassen sich mit Bestimmtheit erkennen, die<br />

zahlreichen Scherben der Töpfe lassen auf einen geordneten<br />

Haushalt, der mit allem Geschirr reichlich versehen, ebenfalls<br />

schließen. Nnd gut bewehrt müssen andererseits die Bewohner<br />

anch gewefen sein. Die Pfeilspitzen verschiedensten Kalibers,<br />

vom ganz leichten Vogelpfeil bis zum massivsten finden sich<br />

dort, in mancher Schafthöhlung steckt noch das Holz. Ein Theil<br />

eines Brnstharnischcs, ein Broncering, wahrscheinlich die Schnalle<br />

eines Gürtels, fanden fich ebenfalls vor, desgleichen ein bisher<br />

nnenträthfeltes Instrument, 2^/2 Zoll lang, wie Perlmutter<br />

aussehend, wahrscheinlich von Glas.<br />

Fragen wir nun, was hier die Bewohner gezwungen hat, ihr<br />

anscheinend so wohl bewehrtes und gut versehenes Heim so<br />

schleunig zu räumen, so ist Fcuersnoth ausgeschlossen. Es<br />

fanden sich allerdings Kohlen vor, aber ganz vereinzelt, die<br />

wohl ans der Küche stammen mögen; die gesammten vorgefundenen<br />

größeren Holzstücke, Balken ?c. tragen keine Spur<br />

von Feuer, auch ist kein eigentlicher Vrandschutt vorhanden,<br />

also kann es nur der Feind des Feuers, das Wasser oder<br />

der Sturm gewesen sein, wahrscheinlich Beides. Unsere schwersten<br />

Stürme, welche das meiste Unheil anrichten, kommen aus<br />

Nordwest. Ein solcher mag sich mit sammt den Flnthen des<br />

gewiß die ganze Niederung erfüllenden Gewässers ans das<br />

Gebäude gestürzt haben. Dasselbe, in seinen Grundfesten er-

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